One-Diskonttochter Yesss: Mobilkom sieht einen "widersprüchlichen Schritt"

Den Start des drittgrößten österreichischen Mobilfunkbetreibers One mit billiger Wertkarten-Telefonie über ein 100-Prozent-Tochterunternehmen sieht die Mobilkom Austria als "völlig widersprüchlichen und mutigen Schritt". Der Aufbau einer neuen Marke und die Finanzierung von Billig-Tarifen koste so viel Geld, dass sich die Frage stelle, ob und wie One das jemals wieder hereinspielen könne, sagte Mobilkom-Sprecherin Elisabeth Mattes.

Billiganbieter hätten als Nischenplayer in Märkten, wo die Handytarife relativ hoch seien, ihre Berechtigung, aber nicht in Österreich, wo die Tarife im Europavergleich am untersten Rand lägen, meint die Mobilkom.

Die Mobilkom ihrerseits sieht nach dem Start des Handy-Diskonters "Yesss!" keinen Handlungsbedarf. Man sei gut aufgestellt und biete bereits attraktive Tarife, auch im niedrigeren Preissegment.

"Rational nicht nachvollziehbar"
Auch der viertgrößte heimische Mobilfunkanbieter tele.ring, der den Markt selbst anhaltend mit Billigangeboten unter Druck setzt, hatte One bereits am Vortag für seine neue Strategie kritisiert. Der Schritt sei "rational nicht nachvollziehbar", sagte tele.ring-Chef Michael Krammer bei einer Pressekonferenz. Ein zusätzlicher Mitspieler werde "den Wettbewerb am heimischen Markt weiter verschärfen." Er sehe jedenfalls keinen Platz für eine weitere Billig-Marke, so Krammer. (apa)