Österreichs Handyhersteller Tel.Me in Konkurs: Verfahren am 27. 5. eröffnet!

Österreichs einziger Handyhersteller Tel.Me hat Konkurs angemeldet. Unternehmensgründer und Mehrheitseigentümer Manfred Jahn sagt, es sei davon auszugehen, dass noch heute das Verfahren eröffnet werde. Jahn hofft, dass das Unternehemen trotzdem weitergeführt werden kann. Branchenkenner schätzen die Passiva von Tel.Me auf fünf Millionen Euro.

Wie Jahn betonte, konnten sich die Eigentümer in der vergangene Woche auf keine Weiterfinanzierung des Unternehmens einigen, so dass der gerichtliche Konkurs nicht mehr abzuwenden war. Ein Entwicklungspartner habe den Einkauf von Komponenten blockiert, dadurch sei ein Schaden von rund 1 Mio. Euro entstanden. Statt der geplanten 2,5 Mio. Euro im ersten Halbjahr 2004 können daher nur 1,3 Mio. Euro umgesetzt werden.

Es sei jedenfalls traurig, dass es in Österreich nicht möglich sei, ausreichende finanzielle Unterstützung zu erhalten, um Ausfälle überbrücken zu können, so Jahn.

Von der Pleite betroffen waren 18 Mitarbeiter. Wie der "Kurier" in seiner heutigen Ausgabe meldet, haben etwa die Hälfte davon bereits in der vergangene Woche auf Grund ausstehender Gehälter verlassen. Derzeit seien nur mehr drei Mitarbeiter beschäftigt, so Jahn.

Tel.Me produziert Handys u.a. in Lohnfertigung beim Leiterplattenhersteller AT&S und bei Kapsch. Für heuer war laut "Kurier" die Produktion von 100.000 bis 120.000 Stück geplant. Im Vorjahr sollten es 30.000 Stück sein. "Gerüchten zu Folge sollen hier zu Lande im Vorjahr gerade 6.000 Stück über den Ladentisch gewandert sein," so der "Kurier".

Tel.Me hatte sich zuletzt bei der Handyherstellung auf den Multimediabereich (Video, Audio, Internet) konzentriert. Anfänglich waren auch klassische Sprachtelefoniehandys gebaut worden. 80 Prozent der Handys wurden exportiert - u.a. nach England, Deutschland, Dubai, China, Hongkong, Australien und Indien.
(APA/red)