Österreich doch auf EU-Linie: Faymann
für deutliche Senkung der Roaming-Tarife

Infrastrukturminister Faymann hat sich für eine deutliche Senkung der Roaming-Tarife ausgesprochen. Bisher hatte Österreich als einer der größten Kritiker der geplanten EU-Verordnung für günstigere Auslandstelefonate gegolten. Geplant ist derzeit eine Regulierung der Tarife für ausgehende Handy-Gespräche ins EU-Ausland mit 52 Cent pro Minute. Passiv-Telefonate sollen mit 25 Cent limitiert werden.

Der federführende Industrieausschuss des Europaparlaments verlangt sogar eine noch deutlichere Senkung auf maximal 40 Cent für ausgehende und 15 Cent für ankommende Gespräche. Die deutsche EU- Ratspräsidentschaft hat dagegen vor einer Woche 60 bzw. 30 Cent als Limits vorgeschlagen.

Außerdem sollen nach dem Vorschlag der EU-Präsidentschaft nur neue Handykunden automatisch vom billigeren Verbraucherschutztarifen profitieren. Wer bereits einen Handy-Vertrag hat, soll sich eigens für den neuen Tarif anmelden müssen. Dieses Modell eines "Konsumentenschutztarifs" wird auch von Österreich unterstützt, hieß es. Vorgesehen ist auch eine Limitierung der Preise für Vorleistungen - also jene Preise, die die Mobilfunkbetreiber untereinander für die Durchstellung von Gesprächen verrechnen.

Derzeit laufen informelle Verhandlungen zwischen dem EU-Rat, der Kommission und dem Parlament. Am 10. Mai wird in erster Lesung das EU -Parlament über die Verordnung abstimmen. Der Rat der EU-Telekom-und Infrastrukturminister wird am 6 bis 8. Juni über die Reglementierung beraten. Gelingt dabei ein Kompromiss, könnte die Regelung schon in diesen Sommerferien in Kraft treten. (apa/red)