Neues Problem: UMTS-Handys machen CD massiv Konkurrenz

Die traditionelle CD bekommt zunehmend Konkurrenz von mobilen Systemen wie UMTS-Handys. Schon jetzt überträfen die Klingelton-Umsätze die des Verkaufs von CD-Singles, berichtete am Dienstag die Management Beratung A.T. Kearney. Einer Studie des Unternehmens zufolge könnte bei einer Musik-Offensive seitens der Mobilfunkanbieter bis 2006 bereits 20 bis 30 Prozent der traditionellen Umsätze im Musikgeschäft über mobile Systeme wie UMTS-Handys erzielt werden.

Bisher seien die Geschäftsmodelle der Musikindustrie jedoch nicht darauf ausgerichtet, digitale Inhalte zu vertreiben. Sie setzten vielmehr noch immer auf ein physisches Produkt, hieß es. Die Studie zeige aber, dass sich die Konsumenten, anstatt ein Album zu kaufen, ihre Songs lieber selber zusammenstellten.

Dem Unternehmen zufolge zählen auch Mobilfunkanbieter zu den Gewinnern im Musikgeschäft: Schon heute erwirtschaften sie mit dem Download von Klingeltönen fünf Prozent des gesamten traditionellen Musikumsatzes und überträfen damit bereits die Umsätze, die mit dem Verkauf von CD-Singles gemacht würden.

Allerdings wird der Musikvertrieb über mobile Kanäle der Studie zufolge bisher noch von technischen Hindernissen ausgebremst: Die höchste Barriere seien zurzeit die zu langen Downloadzeiten, zu geringe Speicherkapazitäten, gefolgt von hohen Preisen und einer vergleichsweise geringen Auswahl. Spätestens mit der flächendeckenden Einführung von UMTS könnten diese Hindernisse jedoch verschwinden, hieß es. Bei den den Kosten für das Herunterladen eines einzelnen Klingeltons sagten die Experten einen Rückgang von derzeit durchschnittlich 1,50 bis 2,20 Euro auf weniger als einen Euro voraus. (apa/red)