Neuer Eigentümer lässt einen Arbeits-platzabbau bei Siemens-Handys offen

"Wir erwarten nicht, dass die Deutschen so hart arbeiten wie die Chinesen. Aber in jedem Fall müssen sie erkennen, dass sich die Handy-Sparte in einer sehr kritischen Lage befindet und dass jeder verlieren wird, wenn wir uns gegen den Wandel sperren", sagte Lee Kuen-Yao, der Chef des neuen Eigentümers BenQ.

Der Chef des taiwanesischen Konzerns lässt einen möglichen Arbeitsplatzabbau bei der Handy-Sparte von Siemens somit offen. In einem Interview mit dem Hamburger Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" nannte Lee Kuen-Yao zugleich die häufigen Managementwechsel als Hauptursache für den Niedergang der Siemens-Handy-Sparte, die sein Konzern im Herbst komplett übernehmen will.

Produkte mit hohem Mehrwert
"Daher waren die Entscheidungen nicht stetig", wird der Chef des Elektronikkonzerns aus Taiwan zitiert. Siemens habe nicht rechtzeitig auf den sich wandelnden Markt reagieren können. Lee fuhr fort, die Kosten seien nicht das größte Übel. In Hochpreisländern sollte man sich stärker auf Produkte mit hohem Mehrwert konzentrieren, Siemens habe dagegen zu sehr auf Niedrigpreisprodukte geachtet.

Mitarbeiter bis 2006 sicher
Bei der Übernahme der Handy-Sparte des Münchner Konzerns verpflichtete sich BenQ, die Vereinbarungen zwischen Siemens und den Beschäftigten einzuhalten und bis 2006 fortzuführen. "Anschließend werden wir aber offen darüber sprechen müssen, was für alle Seiten am besten ist", betonte Lee. (APA/red)