Neue Studie: UMTS 2004 noch kein Geschäft

Schlechte Aussichten für UMTS: Laut einer neuen Studie des Hamburger Marktforschungsinstitutes Mummert wird sich die Mobilfunktechnik der neuesten Generation trotz der bereits teilweise aufgebauten Netze auch im laufenden Jahr nicht am Markt durchsetzen. Das hat zumindest eine Befragung von Fach- und Führungskräften der deutschen Telekommunikationsbranche ergeben. Demnach werden etwa Technologien wie Breitband, Wireless LAN oder Internettelefonie als wesentlich wichtiger eingeschätzt.

Die von Mummert und Inworks Befragten konnten die verschiedenen Technologien mittels Schulnoten bewerten. Dabei landete UMTS mit der Note 3,48 im Ranking der wichtigsten Übertragungstechnologien im unteren Mittelfeld. "Die Branche ist nach wie vor skeptisch, ob sich dieser Mobilfunkstandard mit hoher Übertragungsrate etabliert - und wenn, wann das einmal sein wird", schreibt Mummert.

Die größte Bedeutung messen die befragten Experten den DSL-Breitbandverbindungen über die klassischen Telefonleitungen zu, die auf eine Note von 1,82 kommen. Platz zwei geht an Wirless LAN mit der Note von 2,35. Überraschend weit vorne hat sich auf Platz sechs die Internettelefonie (Voice over IP - VoIP) etabliert, die damit ebenfalls vor UMTS zu liegen kommt, das erst auf Platz acht liegt. Das Schlusslicht bildet, was die Wichtigkeit betrifft, Powerline, das Internet aus der Steckdose, das von den Experten mehrheitlich ein "Nicht genügend" erhält.

UMTS-Lizenzauflagen werden überprüft
Die Telekom Control Kommission (TKK) überprüft in Österreich derzeit gerade, ob alle fünf österreichischen UMTS-Lizenzinhaber die bis Ende 2003 vorgeschriebenen Lizenzauflagen erfüllt haben, und legt dabei strenge Maßstäbe an. Bei Nichterfüllung drohen Pönalzahlungen. Die Messungen der Netzabdeckung würden voraussichtlich bis Ende März/Anfang April abgeschlossen, die Testergebnisse Ende April den Mobilfunkbetreibern zugestellt, berichtete Serentschy.

Laut Lizenzauflagen mussten die fünf in Österreich tätigen UMTS-Betreibern Mobilkom Austria, Hutchison, T-Mobile Austria, One und tele.ring u.a. eine 25-prozentige Netzabdeckung und einen kommerziellen Betrieb - sprich Verkauf von UMTS-Handys und UMTS-SIM-Karten bis Ende 2003 vorweisen. Der spanische Handynetzbetreiber Telefonica, der seine UMTS-Aktivitäten außerhalb Spaniens auf Eis gelegt hat, hatte kurz vor Jahresende 2003 seine österreichische UMTS-Frequenz an die Mobilkom verkauft, die bis Jänner 2005 eines ihrer vier UMTS-Frequenzpakete laut Auflagen wieder abgeben muss. (pte/apa/red)