Neue Fluchtsteuer-Verhandlungen: Jetzt schweigen die Neztbetreiber um die Wette!

Die Chefs der österreichischen Mobilfunkbetreiber haben sich heute bei der Telekom Regulierungsbehörde (RTR) getroffen. Sie wollen eine einheitliche Gebühr für Kunden, die den Betreiber wechseln und die Rufnummer mitnehmen wollen ("Fluchtsteuer"), finden. War vergangene Woche noch wegen persönlicher Animositäten ein Treffen der Bosse auf ein Gespräch der zweiten Führungsebene reduziert worden, wurde beim neuerlichen Aufeinandertreffen offenbar Stillschweigen vereinbart. Selbst der RTR war nur ein "kein Kommentar" zu entlocken. Die Gespräche waren aber anscheinend schwieriger als geplant und dauerten länger als erwartet.

Der Verhandlungsrunde war eine Einstweilige Verfügung vorangegangen, wonach T-Mobile die "Fluchtsteuer" von 35 auf 12 Euro reduzieren müsse. Branchenintern wird eine derartige Verfügung auch gegen die Mobilkom Austria erwartet. T-Mobile hatte umgehend angekündigt, alle Rechtsmittel ausschöpfen zu wollen. Neben Mobilkom und T-Mobile verlangt auch One 35 Euro, wurde aber von den kleinen Anbietern tele.ring und Hutchison ("3") nicht verklagt. tele.ring und "3" erhoffen sich durch die Nummernmitnahme viele Neukunden und verzichten auf die "Fluchtsteuer".

Der kleinste heimische Netzbetreiber Hutchison ("3"), der die Einstweilige Verfügung gegen T-Mobile erwirkt hatte, begrüßte seit der Einführung der Rufnummernmitnahme am 16. Oktober 2.500 neue Kunden mit alter Rufnummer. 1.000 weitere würden gerade portiert, so Hutchison vor kurzem.

Im Aufsichtsverfahren, das die Telekom-Control-Kommission (TKK) im Oktober gegen die drei großen Mobilfunkbetreiber wegen Verdachts auf Verletzung des Telekomgesetzes (TKG) gestartet hat, wird in der Branche indes mit einer Entscheidung in den nächsten Tagen bzw. Wochen gerechnet. Die TKK ist der Meinung, dass die Abmeldegebühr nur 12 statt 35 Euro betragen dürfe, da dieser Betrag laut TKG "nicht abschreckend" sein darf. Am 19. November endete im Aufsichtsverfahren die Frist für eine Stellungnahme der Betreiber. (apa/red)