Musikhandys sollen MP3-Player schwächen:
Langfristige Bremse für Absatz-Wachstum

Der anhaltende Trend zu Mobiltelefonen mit integrierten MP3-Funktionen soll langfristig das Wachstum des MP3-Player-Marktes bremsen. Laut dem Marktforschungsinstitut Jupiter Research stehen zumindest dem US-amerikanischen MP3-Player-Markt sinkende Wachstumsraten bevor. Nach einer aktuellen Studie soll die Zahl der Benutzer von derzeit 37 Mio. auf über 100 Mio. bis 2011 ansteigen, ab 2009 werde die Anzahl der Musik-Handy-Nutzer jedoch jene von MP3-Player-Usern in den USA übersteigen.

"Man erkennt deutlich einen Trend dazu, dass immer mehr Handys mit entsprechenden Funktionen ausgestattet sind. Ein Substitutionseffekt kann zwar im unteren Preissegment stattfinden, nicht aber im höherklassigen MP3-Player-Segment", so Stephan Kahl, Sprecher des Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien.

Wachstum für MP3-Player ungebremst
Neben den USA zeichnet sich auch der westeuropäische MP3-Player-Markt derzeit durch Wachstum aus. In einer aktuellen Studie rechen die BITKOM-Vertreter für 2006 mit einem Marktwachstum von 16 Prozent. Demnach werden in Westeuropa bis Ende des Jahres voraussichtlich 37 Mio. Geräte verkauft, der Umsatz soll von 30,7 Mrd. Euro auf 37,1 Mrd. Euro steigen. Der stärkste Markt befindet sich in Großbritannien, gefolgt von Deutschland und Frankreich. Der Markt für Musik-Handys wurde in der Statistik nicht beachtet. Laut BITKOM würden Mobiltelefone mit integrierten Musik-Funktionen jedoch stetig an Bedeutung gewinnen. Handy-Hersteller würden sich bereits auf den Bedarf an Musik-Handys einstellen, meint Kahl. "Die ersten Modelle verfügen bereits über spezielle Tasten, über die etwa die Pause- oder Play-Funktion bedient werden kann."

iPhone bestätigt
Während die Analysten von Jupiter Research davon ausgehen, dass Apple mit seinem iPod auch in den nächsten zwölf bis 18 Monaten trotz steigender Konkurrenz kaum an Marktanteil verlieren und die Marktführerschaft weiterhin für sich beanspruchen wird, bastelt das Unternehmen bereits an einem neuen Projekt. Wie Ron Garriques, Executive Vice President bei Motorola gegenüber der französischen Tageszeitung Le Figaro bestätigte, arbeite Apple derzeit an der Entwicklung eines eigenen Handys namens iPhone. Aus diesem Grund sei auch die iTunes-Funktion auf dem Motorola-Handy ROKR beschränkt, so Garriques. (pte/red)