Musikeinlagen: Zwei-Minuten-Hit-Remixes fürs Handy

Gemeinsam mit den Musiklabels Universal und Sony startet T-Mobile im Frühjahr einen mobilen Download-Service für Hitsingles. Die via Handy angebotenen Songs werden nicht in ihrer Radio- oder Albumversion angeboten, sondern in einem verkürzten "Mobile Remix", wie T-Mobile im Rahmen der CeBIT bekannt gibt. Der Clou, von dem sich T-Mobile den Erfolg des Services verspricht, ist, dass die "Mobile Remixes" teilweise schon als Preview vor dem Radiostart der Single bzw. als Klingelton erhältlich sein sollen.

"Handys sind ein wesentlicher Vertriebskanal der Zukunft", erläutert Cedric Ponsot, Chef der Mobilsparte von Universal Music International dem WSJ. "Aber es ist sehr wichtig, auch die Art und Weise wie der Content produziert und geliefert wird, zu überdenken."

Die "Mobile Jukebox", wie der Service bei T-Mobile getauft wurde, ist der erste Musikservice Europas, der auf einem offenen Standard basiert. Die Songs werden speziell für den mobilen Konsum bearbeitet und haben eine Länge zwischen 90 und 120 Sekunden. Dadurch ist auch der Download für GPRS-Handys attraktiv.

Der T-Mobile-Service soll zunächst in Großbritannien, Deutschland und Österreich an den Start gehen. Der Preis für einen Song ist laut T-Mobile Austria noch nicht festgelegt. Das WSJ nennt für Deutschland einen Preis von rund 2,50 Euro.

Der Download erfolgt je nach Netzverfügbarkeit und Handymodell über GPRS oder UMTS. Bezahlt wird über die T-Mobile-Rechnung. Nach dem Download kann der Song offline immer wieder gehört werden. Bis zum Jahresende will T-Mobile auch Songs in voller Länge anbieten.

Songs schon vor dem Release am Handy
In den drei Ländern verkauft T-Mobile schon jetzt erfolgreich Klingeltöne. Ein auf der CeBIT vorgestellter Pre-Release-Vertrag mit Warner Music ermöglicht T-Mobile künftig Songs in Form von Klingeltönen schon zwei Wochen vor dem Radiostart anzubieten. 2003 wurden in Deutschland über drei Mio. Klingeltöne, in Österreich mehr als eine halbe Mio. und in Großbritannien 1,16 Mio. verkauft.

Auch das Consultingunternehmen AT Kearney glaubt an das Mobiltelefon als neuen Vertriebskanal der Musikindustrie, berichtet das WSJ.

Ein attraktives Preismodell vorausgesetzt könnten bis 2006 demnach 20 bis 30 Prozent aller Musikverkäufe über Mobiltelefone abgewickelt werden. In Österreich können sich T-Mobile-Kunden ab dem Sommer auch ein persönliches Freizeichen ("SoundLogo") zulegen.

(pte/red)