Motorola-Chef: Handy-Produktion ist auch in Deutschland wettbewerbsfähig möglich!

Auch in Deutschland ist es möglich, wettbewerbsfähig Handys zu produzieren. Das sagt Motorola Deutschland-Chef Norbert Quinkert, anlässlich des Verkaufs der Siemens-Handysparte an BenQ. "Ja natürlich kann man das, wenn man hier hochwertige Geräte herstellt", sagte Quinkert.

Die Handyproduktion sei hoch automatisiert und sehr kapitalintensiv. Die Materialkosten machten 70 bis 80 Prozent der Handykosten aus. "Wer hier allerdings einfache Mobiltelefone produzieren will, hat es schwer", sagte Quinkert im Gespräch mit dem "Tagesspiegel". "Dafür geht man besser nach China, wo die Lohnkosten weniger als ein Zehntel der hiesigen Lohnkosten betragen."

Wer stur ist soll weg
Motorola hat in Flensburg ein Handywerk mit 1800 Mitarbeitern. Für die Produktion hier gebe es eine Reihe von Argumenten: die Nähe zum deutschen Markt mit 82 Millionen potenziellen Kunden, und die Lage Deutschlands im Zentrum Europas. "Ein weiteres wichtiges Argument ist die loyale und flexible Mitarbeiterschaft", sagte Quinkert. "Diese Flexibilität ist sehr viel wert, die finden Sie in Asien nicht, wo die Mitarbeiter meist nur auf eine Tätigkeit trainiert sind." Wer jedoch "stur an die Kosten denkt, sollte weg aus Deutschland".

"Arbeiten weiter mit Siemens zusammen"
Der taiwanesische Hersteller BenQ, der die Siemens-Handysparte übernimmt, produziert auch für Motorola. "Jeder verlagert Teile seiner Produktion nach außen. Das ist normal und wird auch so bleiben", sagte Quinkert. Auch die Zusammenarbeit mit dem Siemens- Konzern werde Motorola fortführen. "Wir arbeiten weiter eng mit Siemens zusammen: Wenn wir ein Mobilfunknetzwerk errichten, ist Siemens-Technik dabei. Wenn Siemens eine U-Bahn baut, kann Motorola die Funktechnik liefern", sagte Quinkert der Zeitung. (apa/red)