Mobilkom schielt nach Südosteuropa: Kauf der Telecom Montenegro im Gespräch

Österreichs Mobilkom schielt weiter kräftig in Richtung Südosteuropa. Der Tochterkonzern der Telekom Austria hat sich jetzt für die Übernahme der halbstaatlichen Telefongesellschaft Telecom Montenegro beworben. Neben den Mobilkom sind noch fünf weitere Konzerne im Rennen. Dabei handle es sich um die ungarische Deutsche Telekom-Tochter Matav, die Telering-Mutter Western Wireless, Telekom Slovenije, Telekom Serbia und Ceske Radiokomunikace.

"Wir sehen uns die gesamte Region an", bestätigte eine Sprecherin von Mobilkom-Vorstand Boris Nemsic gegenüber dem "Wirtschaftsblatt" das Interesse. Bis 17. November werde eine Shortlist von den besten Anbietern erstellt. Finanzkreise gingen davon aus, dass die Österreicher sicher zur Unternehmensprüfung (Due Diligence) zugelassen werden, heißt es.

Angebote bis Dezember
Alle Bewerber hätten bis 22. Dezember Zeit, ein verbindliches Kaufangebot zu machen. Die Privatisierung selbst soll im Frühjahr 2005 abgeschlossen sein. Verkauft werden 51 Prozent von Telecom Montenegro, die dem Staat gehören. Der Wert dieses Anteils wird auf 80 bis 90 Millionen Euro geschätzt. Die restlichen 49 Prozent der Telefongesellschaft gehören Finanzinvestoren und Kleinaktionären.

Telecom Montenegro hat im Vorjahr den Umsatz von 89,9 Millionen auf 92,4 Millionen Euro gesteigert. Der Nettogewinn kletterte auf 20,3 Millionen Euro. Das Unternehmen betreut 190.000 Festnetz-Kunden und ist zu 100 Prozent an der Mobilfunkgesellschaft Monet beteiligt. Monet ist mit 163.000 Kunden der zweitgrößte Mobilfunkbetreiber des Landes. Nummer eins ist ProMonte, eine Tochter der norwegischen Telefongesellschaft Telenor. Die Privatisierung wird für den montenegrinischen Staat von der Wiener Raiffeisen Investment AG (RIAG) durchgeführt, schreibt das "Wirtschaftsblatt". (apa/red)