Mobilkom-Netzexperte: "UMTS ist billiger als GSM"

Aufhorchen ließ der Netzexperte der Mobilkom Austria, Georg Löffelmann, im Zuge einer UMTS-Podiumsdiskussion der Donau Universität Krems mit seiner Behauptung "UMTS ist billiger als GSM". Die entscheidende Frage für die Netzbetreiber sei: "Was kostet mich der Transport von 1 Megabyte", und da schneide die dritte Mobilfunkgeneration UMTS nach Abschreibung "um den Faktor 2" besser ab als GSM, so Löffelmann.

Grund für die Vergünstigung wäre der Druck auf die Hardwareerzeuger, die UMTS Technik billiger als bestehende Lösungen anbieten müssten, "sonst wird das System nicht gekauft". Im Endausbau werde das UMTS-Netz 60 bis 70 Prozent der österreichischen Bevölkerung zur Verfügung stehen, waren sich Löffelmann und der Hutchison ("3")-Netzfachmann Friedrich Limbeck am Podium einig. Und in noch einem Punkt waren sich die beiden bisher einzigen heimischen UMTS-Anbieter einig: "GSM ist vorbei."

Ein Vollausbau würde sich wirtschaftlich nicht rechnen, als kostengünstigere Alternative schlug Limbeck "national roaming" vor. Die Betreiber könnten demnach untereinander Zusammenschaltungsvereinbarungen treffen - wie dies im internationalen Roaming schon lange Standard ist - und würden sich damit die Kosten für die Erschließung umsatzschwacher Gebiete teilen. Derzeit würde man sich jedenfalls auf Regionen mit hohem Datenumsatz konzentrieren, der Netzexperte des drittgrößten Mobilfunkanbieters One, Peter Preissegger, nennt dies "Hot-Area-Strategie". One könne obendrein 90 Prozent der bisherigen GSM-Standorte auch für UMTS nutzen, so Preissegger.

Standardisierung muss erfolgen
Einig waren sich die Betreiber-Vertreter von Mobilkom, One und Hutchison, dass es vor allem Fortschritte bei der Standardisierung von Technik und Diensten geben müsse. Die Probleme in diesem Bereich seien aber nicht zuletzt auf den Fehler der Mobilfunknetzbetreiber zurückzuführen, dieses Feld zu sehr den Handyherstellern überlassen zu haben. Laut Löffelmann ist "die Hardware stabil, die Software - noch - nicht".

Der Diskussion, dass drahtlose lokale Netzwerke (WLAN) zur UMTS-Konkurrenz werden könnten, wollten die Mitglieder des Podiums nichts abgewinnen. "Der Vergleich zwischen WLAN und UMTS ist wie der Vergleich zwischen einem Schnurlostelefon und einem Handy", so Löffelmann. (apa/red)