Mobilfunk Cash-Cow: Klingeltöne brachten 2003 3,5 Mrd. $

Die Mobilfunker haben eine neue Cash-Cow: Klingeltöne für Handys haben im Vorjahr weltweit rund 3,5 Mrd. Dollar (2,76 Mrd. Euro) eingespielt. Dies geht aus einer Studie des US-Forschungsinstituts ARC hervor.

Insgesamt haben die Handybetreiber im Vorjahr bereits rund 60 Mrd. Dollar mit mobilen Services umgesetzt. Darunter versteht man neben Klingeltönen etwa auch SMS (Messaging), Bild-Downloads (Handy-Logos), Video-Angebote oder Spiele zum Herunterladen am Handy. 2008, prognostiziert ARC, werden die Handynetzbetreiber mit diesen Mobile Services, 126 Mrd. Dollar einnehmen. Damit werden noch vier Fünftel aller Einnahmen der Handynetzbetreiber aus der Sprachtelefonie kommen.

"Mobile Service - allen voran Messaging, Musik und Spiele - werden in den nächsten fünf Jahren die Umsatztreiber sein", meinte Studienautor Richard Jesty am Mittwoch. Zu zwei Dritteln sollen die Umsätze aus mobilen Services durch den Messaging-Bereich generiert werden - also durch Bild-, Video- oder Textnachrichten. Unterhaltung mit Spielen, Videos oder Musik sollen 2008 aber ebenfalls stolze 25 Mio. Dollar einbringen.

5,8 Mrd. Euro davon sollen alleine aus dem Geschäft mit den Klingeltönen kommen. Damit bietet dieser neue Geschäftsbereich auch Hoffnung für die Musikindustrie. Schon heute verkaufen sich Klingeltöne beispielsweise in Großbritannien besser als CD-Singles und weltweit machen die Einnahmen aus dem Geschäft mit Klingeltönen bereits 10 Prozent der gesamten Umsätze in der Musikindustrie aus. Mobile Content-Anbietern soll die neue Vertriebsschiene bis 2008 rund 50 Mrd. Euro einbringen.

Der neueste Hit sind jetzt so genannte "Ringbacks" - Sprüche oder Melodien, die in Zukunft das Freizeichen beim Verbindungsaufbau ersetzen sollen. In Asien sind "Ringbacks" bereits ein Renner unter den Handynutzern. In diesem Jahr soll die neue Form der Handy-Individualisierung auch nach Europa kommen. (apa/red)