Mobile Rufnummernmitnahme: Unmut bei Handykunden über Netzansage wächst!

Bei Handykunden, die bei einem Betreiberwechsel ihre bisherige Handynummer inklusive Vorwahl mitgenommen und damit die seit Oktober bestehende Möglichkeit der mobilen Rufnummernportabilität genützt haben, mehrt sich der Unmut. Stein des Anstoßes sind die Netzansagen, die von den Mobilfunkbetreibern bei portierten Kunden vorgeschaltet werden, um den Anrufer darüber zu informieren, in welches Netz er gerade telefoniert.

Diese Ansagen stiften bei den Konsumenten offensichtlich große Verwirrung und werden von einzelnen Handybetreibern offensichtlich auch zu Werbezwecken missbraucht. Die oberste Fernmeldebehörde ermittelt bereits wegen möglicher Übertretung des Bescheids zur Rufnummernportabilität.

"Ihr Gesprächspartner nützt auch das kristallklare Netz von A1" - diese Netzansage ist zu hören, wenn man einen Handykunden anruft, der zur Mobilkom portiert hat. "Anrufer legen sogar auf, weil sie über diese Ansage verwirrt sind und glauben, sie erreichen mich nicht mehr unter dieser Nummer", klagt ein Handyuser der APA. Verwirrung stiftet auch die Ansage der Mobilkom, die bei Kunden vorgeschaltet wird, die von der Mobilkom zu einem anderen Betreiber gewechselt haben. "Sie verlassen das kristallklare Netz von A1 und rufen eine portierte Rufnummer im Netz von One", heißt es da beispielsweise.

"Wir kennen diese Kundenbeschwerden und appellieren an die Mobilkom, diese Ansagen rasch zu ändern", sagte der oberste Telekom-Regulator und Telekom-Geschäftsführer der Rundfunk- und Telekombehörde RTR, Georg Serentschy, am Dienstag auf APA-Anfrage. Die Oberste Fernmeldebehörde, die in dieser Sache die Strafkompetenz habe und allfällige Verwaltungsstrafen ausstellen könne, habe bereits Ermittlungen aufgenommen, zumal es sich hier offensichtlich um eine nichtkonforme Umsetzung des Bescheids zur Rufnummernportabilität handle. Der Bescheid gebe eindeutig vor, dass die Netzansage kurz sein müsse und den Anrufer eindeutig darüber informieren müsse, in welches Netz er telefoniere. Werbesprüche seien nicht erlaubt.

Derzeit würden Alternativen zu den aktuellen Netzansagen überlegt, hieß es von der Mobilkom auf APA-Anfrage. Man wolle eine transparente Information im ohnehin komplizierten Rufnummern-Portierungsprozess gewährleisten.

Auch bei T-Mobile Austria sollen die aktuellen Netzansagen "auf Kundenwunsch" diese oder spätestens nächste Woche geändert werden, hieß auf APA-Anfrage. Die aktuelle Ansage - "Lieber T-Mobile Kunde, der von Ihnen gewählte Teilnehmer befindet sich derzeit im Netz von T-Mobile Austria (bzw. A1, One, tele.ring, 3, Tele 2). Sie telefonieren (nicht mehr) zum netzinternen Tarif" - wurde von Telefonkunden als zu lang empfunden.

"Die Formulierung der Netzansage sollte so klar sein, dass nicht eine große Zahl der Handyuser über deren Zweck rätseln muss", meinte die Telekom-Expertin der Arbeiterkammer (AK), Daniela Zimmer, auf APA-Anfrage dazu. Außerdem sollten informationssuchende Anrufer nicht mit Werbetexten hingehalten werden, die die die Geduld der Zuhörer strapazieren.

Eine Ansage ist aus Kostengründen unter Privattelefonierern nach wie vor notwendig, bemerkte der Telekomexperte des Vereins für Konsumenteninformation (VKI), Paul Srna. Im Businessbereich sei diese hingegen wegen der häufig einheitlichen Tarife in alle Netze nicht relevant. Allerdings sollte die Ansage keineswegs "Verwirrung stiften". (apa)