Maut kann jetzt mit Handy bezahlt werden: Autofahrer ersparen sich damit Wartezeit

Auf drei Sondermautstrecken in Österreich können Mauttickets nun auch über das Handy gelöst werden. Dadurch ersparen sich Autofahren das Halten am Kontrollbalken. Der Dienst gilt vorerst für die Phyrn-, Tauern- und Brenner-Autobahn, im Februar oder März des kommenden Jahres sollen noch die Arlberg-Straße und Karakwanken-Autobahn dazu kommen. Die Kosten entsprechen dem normalen Mautpreis plus SMS-Gebühr.

Eine Nutzung für Pkw mit Anhänger und Lkw ist nicht möglich, so Asfinag-Geschäftsführer Klaus Schierhackl am Dienstag vor Journalisten. Der Dienst kann von allen Handybesitzern genutzt werden, Voraussetzung für Nicht-Mobilkom Austria-Kunden und Wertkartennutzer ist eine Registrierung bei der Mobilkom-Tochter Paybox. A1-Nutzer können den Dienst auch über die Handyrechnung bezahlen. Das Ticket muss mindestens drei Minuten vor der Mautdurchfahrt gelöst werden und ist ein Jahr gültig.

Tücken des Systems
Wird das Kennzeichen nicht erkannt, wird das Auto auf eine "Ausleitspur" geleitet und von einem Mautmitarbeiter geprüft. Dies kann etwa der Fall sein, wenn die Kennzeichen stark verschmutzt sind. Eine flächendeckende Handy-Videomaut für Pkw sowie eine Abrechnung der Lkw-Maut über das Handy sei laut Autobahnfinazierungsgesellschaft Asfinag technisch nicht sinnvoll.

Videomaut gefragt
Die Videomaut, sprich die Kontrolle der Kennzeichen durch eine Videokamera und die schrankenlose Durchleitung von Pkw, gibt es bereits seit 1991. Bisher mussten die Tickets für die Videomaut im Internet, bei Vertriebsstellen (im wesentlichen Tankstellen) oder dem deutschen Automobilklub ADAC gelöst werden. Es gebe eine stark steigende Nachfrage bei der Videomaut - wenn auch von niedrigem Niveau ausgehend, so Schierhackl. Bis zum Frühjahr des kommenden Jahr sollen alle weiteren Spuren auf den Sondermautstrecken mit Videomaut ausgerüstet werden. Zur Zeit steht nur jeweils die linke Spur zur Verfügung.

Renner M-Parking
Die Bezahlung von Dienstleistungen und Produkten über das Handy (M-Commerce) wird laut Handy-Mautpartner Mobilkom Austria "recht unterschiedlich" angenommen. M-Parking funktioniert demnach am besten, ca. 140.000 Parkscheine pro Monat würden über das Handy abgerufen. Hier würde man eine Ausdehnung auf ganz Österreich anstreben, es gelte aber noch die rechtliche Basis zu schaffen.(apa/red)