Markenänderung von One auf "Orange" -
Plus: Management-Wechsel angekündigt

One wird in Zukunft Orange heißen. Nach dem Verkauf an die France Telecom und den Finanzinvestor Mid Europa Partners wird beim drittgrößten österreichischen Mobilfunker kein Stein auf dem anderen bleiben. Mittelfristig - die Rede ist von 12 bis 18 Monaten - soll der Firmenname One auf die internationale France Telecom-Marke Orange umgestellt werden.

Ein weiterer Jobabbau steht laut derzeitigem Informationsstand der Gewerkschaft aber nicht an. "Der Betriebsrat und wir gehen davon aus, dass es auf die Arbeitsplatzsituation keine unmittelbare Auswirkungen hat und die bestehenden Arbeitsplätze bei One im Großen und Ganzen gesichert sind", sagte der stellvertretende Bundesgeschäftsführer der Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA), Karl Proyer, zur APA. Bestätigt wird das durch Aussagen von Mid Europa. Der Finanzinvestor und mit 65 Prozent neue Mehrheitsaktionär von One hat betont, dass er den Schwerpunkt nicht auf Kostensenkung, sondern auf Umsatzsteigerung legen werde.

In Österreich stünden Finanzinvestoren oft "im falschen Licht, nur Asset Stripping zu betreiben und Kosten zu senken. Wir sind in keinem Unternehmen, in das wir bisher investiert haben, so vorgegangen. Wir sind nicht die, die mit der Eisenstange vorgehen", versicherte der mit der Abwicklung der Übernahme betraute Investmentmanager von Mid Europa, Nikolaus Bethlen, auf Anfrage.

Der Personalstand bei One ist bereits seit 2001 von damals fast 1.600 Mitarbeitern dramatisch auf heute 900 gesunken. Seit 2004 ist der Mitarbeiterstand aber konstant. Auch der langjährige One-Chef Joergen Bang-Jensen hat sich dem Vernehmen nach an die Mitarbeiter gewandt und zu beruhigen versucht, dass kein Mitarbeiterabbau geplant sei.

Bei der France Telecom dagegen, aus deren Umfeld zuerst zu hören war, dass die Kostenstrukturen noch weiter an die stark gesunkenen Handy-Preise angepasst werden müssten, gab man sich nun zurückhaltend. Erst nach dem formalen Abschluss des Deals könne man dazu Stellung nehmen, wie es operativ bei One weitergehen werde, erklärte France Telecom-Konzernsprecher Bertrand Deronchaine. Was man aber sagen könne, sei, dass "ein neues Management, das voll dem Mobilfunkgeschäft verschrieben ist, demnächst sein Amt antreten" werde, so der Sprecher.

France Telecom und Mid Europa hatten One zu einem Gesamtunternehmenswert von 1,4 Mrd. Euro übernommen. Voraussichtlich noch diese Woche sollen die Kaufverträge unterzeichnet und dann bei der EU-Kommission zur Genehmigung angemeldet werden. Das Closing wird spätestens für Anfang September erwartet.

France Telecom hält nach dem Abschluss der Transaktion vorerst 35 Prozent. Dadurch erspart sich der Konzern die Konsolidierung von One in seiner Bilanz. Sonderrechte sind mit dem Anteil deshalb nicht verbunden. "Die Franzosen haben tatsächlich nur Minderheitenrechte. Sonst müssten sie das Unternehmen voll konsolidieren", erklärte ein Insider der APA. Strategie der Franzosen sei es, One erst nach der vollständigen Sanierung voll zu übernehmen und damit in die Konzernbilanz zu integrieren, hieß es.

Offiziell wollten weder die Franzosen noch Mid Europa ihre Beteiligungspläne im Detail kommentieren. Schnell Kasse machen will der Finanzinvestor aber nicht. Als Investmentfonds versuche man zwar, grundsätzlich Unternehmen nach einer gewissen Zeit wieder gewinnbringend zu verkaufen. One werde aber "sicher nicht in ein bis drei Jahren" wieder verkauft. "Wir bleiben grundsätzlich relativ lange in Unternehmen und wollen mittelfristig auch in One investiert bleiben", so Bethlen.

(apa)