Kostenlose Geheimsprache für unterwegs:
Grazer zeigen Handy-Technologie aus Japan

Kostenlose Geheimsprache für unterwegs:
Grazer zeigen Handy-Technologie aus Japan

In Japan ist die Technologie bereits ein alter Hut - nun soll es auch in Europa zum Renner werden: 2CODDE heißt das Softwareprogramm einer oststeirischen Firma, über das man dynamische Codes mit dem Handy abfotografieren und entschlüsseln kann. Der Grazer Softwareentwickler Arnd Klocker und sein Partner von Styriaware Ltd & Co KEG (Gleisdorf) haben als erstes Unternehmen die Technologie für Europa adaptiert. 2CODDE soll den täglichen Umgang mit elektronischen Daten für Privatpersonen und Unternehmen erleichtern.

Das System funktioniert einfach: Informationen werden in Codes verschlüsselt an verschiedenen Stellen angebracht. Der Nutzer fotografiert die Zeichen mit dem Handy ab und erhält über ein zuvor installiertes Programm automatisch Zugang zur Information. "Hinter dem Code steht eine Zahl, über die dann die jeweilige Info über unseren Server abgeholt werden können", erklärt Klocker. "In den Codes können Informationen eingebracht werden, so z.B. Kontakt- und Firmendaten oder auch eine persönliche Message." Die Daten hinter einem einmal gekauften Code könnten jederzeit geändert werden.

Visitkarten sind nur der Anfang
Die Anwendungsbereiche seien verschieden: "2CODDE-Visitenkartendaten lassen sich gleich ins Adressbuch vom Handy übernehmen. Codes an GVB-Haltestellen könnten über die reale Ankunfts- oder Abfahrtszeit einer Straßenbahn informieren oder einen coolen Spruch auf einem T-Shirt entschlüsseln", so der Grazer. Über den Code können Nutzer auch direkt zu bestimmten Webseiten weitergeleitet werden. So könnte ein Code auf der Leinwand im Fußballstadion stehen - dahinter der Link zu einer Online-Wettseite. "Natürlich könnte der Nutzer die Internet-Adresse auch einfach eintippen - aber wer macht das schon? Das ist den meisten zu aufwendig", weiß der Geschäftsführer. Auf diese Weise sollen bald auch SMS-Gewinnspiele funktionieren.

Schrumpfende Codes
Derzeit müssten die Codes noch relativ groß gedruckt werden, da die aktuellen Handys noch eine relativ schlechte Auflösung besitzen, so der Grazer. "Auf eine Visitenkarte drucken wir 4,5 x 4,5 Zentimeter große Codes. Wenn die Handys besser werden, kann die Größe 1 x 1 Zentimeter oder sogar weniger betragen." Vor eineinhalb Jahren war Klocker auf das System in Japan gestoßen - da war es dort schon alltäglich. Ab Montag kann das Programm gratis von der Firmenseite downgeloadet werden. Ein Gewinnspiel soll einen ersten Anreiz schaffen.

Webtipp:
www.2codde.at

(red)