Kostenfalle Handy im Urlaub: Anrufe wurden laut Arbeiterkammer um 85% teurer!

Die Arbeiterkammer warnt! Handy-Telefonieren aus dem Urlaub nach Österreich könnte heuer kräftig teurer werden. Die Gesprächsgebühren sind um bis zu 85 Prozent, die Preise für SMS-Kurzmitteilungen in einem Fall sogar um 127 Prozent gestiegen! Vom Preiskampf der Handy-Betreiber im Inland merkt man bei den Tarifen für Anrufe aus dem Ausland also vorerst wenig, ergab eine umfassende Untersuchung der AK.

Die Passivgebühren und SMS-Preise sind im Vergleich zum vorigen Sommer meist stabil geblieben. Gestiegen sind die SMS-Kosten lediglich in der Türkei je nach Anbieter zwischen 10 Prozent (T-Mobile, Tele.Ring) und saftigen 127 Prozent (One). B-Free-SMS kosten überall um die Hälfte mehr. In Italien sind vor allem SMS teurer geworden. Weil der bisher günstigste italienische Mobilfunkanbieter Wind seine Preise angehoben hat, kosten SMS von Italien nach Österreich jetzt um über 40 Prozent mehr als noch vor einem Jahr.

Kurze Gespräche merklich teurer
Gespräche sind nur unter zwei Minuten merklich teurer geworden, weil bei allen Betreibern außer A1 jetzt auch so genannte Gesprächsaufbaugebühren verrechnet werden. Bei A1 sind diese Fixgebühren (etwa 50 Cent pro Anruf) mit heuer weggefallen, die A1-Minutentarife von Italien nach Österreich haben sich dafür tagsüber um 77 Prozent verteuert, bei der "Happy Hour" allerdings um 10 Prozent verringert.

Spanien: A1 um 85% teurer
In Spanien ist A1 tagsüber um 85 Prozent teurer geworden, abends um 8 Prozent billiger, die Tarife bei T-Mobile stiegen um 10 Prozent. Bei den anderen Betreibern hat die AK für Spanien keine Veränderungen festgestellt. Billiger geworden sind Anrufe nach Österreich nur aus Kroatien - bei A1 tagsüber um 4 Prozent und abends um 50 Prozent, bei den anderen Betreibern um 1 bis 2 Prozent. Dafür sind in Kroatien Roaming-Telefonate innerhalb des Landes um bis zu 99 Prozent teurer geworden.

AK untersuchte beliebte Urlaubsländer
In ihrer Untersuchung hat die AK im Vormonat die Tarife für sämtliche Betreiber in Griechenland, Türkei, Italien, Spanien und Kroatien mit jenen aus Juni 2003 verglichen. Praktisch generell teurer geworden sind Anrufe aus der Türkei nach Österreich - je nach nach Anbieter um 11 bis 38 Prozent. Für Griechenland blieben die so genannten Roaming-Tarife bei den meisten Betreibern unverändert, nur A1 ist tagsüber um 67 Prozent teurer, dafür am Abend beim Tarifmodell "Happy Hour" (21 Uhr bis 8 Uhr) um 7,5 Prozent billiger geworden.

Verbilligte Aktionstarife
Verbilligte Aktionstarife gibt es laut AK zwar vereinzelt, diese gelten aber meist nur am Abend. Außerdem muss man sich für diese Aktionen - wie etwa bei A1 für den Abendtarif "Happy Hour" - oft extra anmelden. Für manche Pakete fallen darüber hinaus auch Zusatzgebühren an, was für den Durchschnittskunden im Regelfall "nicht attraktiv" sein dürfte, sagte Konsumentenschützerin Daniela Zimmer.

Unbedingt vorher informieren
Die AK rät den Urlaubern daher, sich "unbedingt" noch vor Reiseantritt über die geltenden Auslandspreise und Zusatzbedingungen für Sondertarife zu informieren. Zimmermann: "Ohne Vorbereitung keine Ersparnis." Durch die gezielte Wahl eines günstigeren Tarifs könne man je nach Land zwischen 7,5 und 50 Prozent pro Anruf sparen. (APA/red)

Info-Link:
Konsumentenschutz-Website