Konsumentenschutzregeln nicht beachtet:
AK verlangt mehr Schutz für die Handy-User

Am Handy läutet James Blunt - um einen Klingelton aufs Handy downzuloaden, müssen Konsumenten mit bis zu drei Euro rechnen. Aber 09x-SMS-Dienste schreiben Konsumentenschutzregeln nicht immer groß. Das zeigt ein AK Test bei neun SMS-Mehrwertdienstanbietern. Die Mängel: Werben ohne Preis, das Doppelte des beworbenen Preises verrechnen oder komplizierte Codes wie "Stoptopstar" für Abo-Kündigungen statt ein einfaches erforderliches Stopp.

0,50 bis 6,00 Euro kosteten die getesteten 09x-Mehrwert-SMS, um zu chatten oder Logos und Klingeltöne auf das Handy herunterzuladen. Neun 09x-Nummern-Anbieter wurden getestet: Flirt Chat, SMS.at, Krone Horoskop, Klingelton.com, Jamba, Dimoco/ATV-Website, ringtoneking, ZED und Dr. Logo. Geprüft haben die Tester, ob die gesetzlichen Bestimmungen nach der Mehrwertdienst-Verordnung eingehalten werden.

Nicht so genau...
"Unser Test zeigt - einige Anbieter nehmen es mit den gesetzlichen Vorgaben und dem Service nicht so genau", sagt AK Konsumentenschützerin Daniela Zimmer. Wird für Mehrwert-SMS zB in Zeitschriften oder im Internet geworben, ist neben der Rufnummer auch der Tarif und eine korrekte Dienstbeschreibung anzugeben. Bei Flirt Chat fehlte bei der Bewerbung die Tarifinformation.

Rechte der Nutzer
Zu den überprüften Diensten mussten sich die Tester über SMS oder Web anmelden. Bevor der Dienst genutzt wird, muss der Nutzer kostenlos über den Preis informiert werden und den Bestellvorgang jederzeit kostenlos abbrechen können. Bei Abos muss der Konsument jeweils in zehn Euro-Schritten erneut an den Preis erinnert werden. Ein Abo-Dienst darf nur dann verlängert werden, wenn die SMS vom Nutzer bestätigt wird.

Die Missstände
Für einen Klingelton wurde nicht der beworbene Preis von drei Euro, sondern der doppelte von sechs Euro verlangt. Bei einer Bestellung wurde keine Preisinfo nach dem Verbrauch von zehn Euro versandt. Für einen nicht empfangenen Rington wurden zwei Euro verrechnet. "Manche Geräte sind für den Empfang ungeeignet. Die Anbieter können feststellen, ob das Handy passt oder nicht. Aber keiner schickte eine SMS-Info", sagt Zimmer. Im Web werden meist die empfangsgeeigneten Handys aufgelistet, aber müssen dann doch nicht ausgewählt werden.

Abmelden, gar nicht so einfach
Eine SMS mit "Stopp" oder "Stop" reicht aus, damit NutzerInnen jederzeit ihr Abo kostenlos beenden können. Darüber informieren die Anbieter nicht immer. Mehrere Dienste teilten per SMS Abmelde-Codewörter wie Stopsilver und Stoptopstar mit. Zimmer kritisiert, "dass für Langzeit-Abonnenten das Erinnerungsvermögen strapaziert wird, indem sie nach Monaten so schwierige Abmeldewörter parat haben sollen." (red)