Keine Ahnung, Haupt- sache es klingelt...:
Kaufberatung in vielen Shops mangelhaft

Keine Ahnung, Haupt- sache es klingelt...:
Kaufberatung in vielen Shops mangelhaft

Der Kauf eines Mobiltelefons ähnelt oftmals einem Glücksspiel. Wie ein Test des Fachmagazins inside-handy gezeigt hat, werden Kunden von den Verkäufern meist nur unzureichend beraten. Die Mängel im Fachhandel sind nach wie vor nicht zu übersehen. Von insgesamt 104 geprüften Shops erreichten nur 37 das Urteil "gut oder sehr gut".

53 Fachgeschäfte wurden hingegen nur als "zufrieden stellend" oder "befriedigend" bewertet und 14 Läden erhielten gar die Note "mangelhaft". "Die Gründe für die häufig schlechte Beratung sind unterschiedlich. Einerseits sind viele Verkäufer unzureichend ausgebildet oder zu sehr verliebt in ihre Ware, um auf den Kunden einzugehen. Andererseits ist der Vertriebsdruck seitens der Mobilfunkanbieter oft extrem hoch", erklärt Jan Freynick, Geschäftsführer der inside-intermedia.

"Möglichst schnell irgendein Handy"
Sowohl in Bezug auf die technischen Funktionen als auch das Tarifmodell betreffend werden potenzielle Handykäufer nicht ausreichend informiert. Oft können die Verkäufer nicht verständlich erklären, wie ein bestimmtes Gerät funktioniert bzw. welcher Nutzen sich hinter den Fachbegriffen für den Kunden verbirgt. "Die Mitarbeiter gehen gar nicht auf den Käufer ein. Sie wollen meist möglichst schnell irgendein Handy zu irgendeinem Tarif anbringen", sagt Freynick. Der Kunde verlasse den Shop häufig mit dem Gefühl, sich überhaupt nicht auszukennen.

Schlechte Beratung währt nicht lange...
Durch derart schlechte Beratung vergebe der Handel gerade jetzt in der umsatzstärksten Zeit seine Chancen. Denn nur mit einer guten und fundierten Beratung können die Kunden langfristig gebunden werden. "Die mangelhaften Informationen fallen den Käufern, die in mehreren Shops unterwegs sind, natürlich auf", so Freynick. Wer nicht in die Weiterbildung seiner Mitarbeiter investiere, rationalisiere sich selbst weg, weil die Kunden davonlaufen. Die Unternehmen sparen hier oft am falschen Punkt und zeigen sich wenig weitsichtig.

Besser selbst informieren
Um als Käufer dennoch nicht das Nachsehen zu haben, rät Freynick, sich vorab zu informieren und vorbereitet in den Laden zu gehen, etwa mit Tarifrechnern und Modellvergleichen im Internet. Im Shop könne der Kunde dann ruhig mutig sein und ganz klar seine Wünsche äußern. Natürlich sollte man sich auch darüber klar werden, welches Telefonierverhalten man an den Tag legt, um das passende Tarifmodell zu finden. (pte/red)