Karte und Lesegerät weichen dem Handy:
Digitale Amtswege ganz bequem erledigen

Eine Studie des Finanzministeriums besagt: Die Österreicher verbringen jährlich rund 32 Millionen Stunden mit der Abwicklung von Behördenwegen - das sind im Schnitt etwa vier Stunden pro Einwohner. Da ist es nur gut, dass einige Amtswege auch im Internet erledigt werden können.

Allerdings gab es dort bis dato ein nicht unwesentliches Problem: Online-Amtswege ließen sich nur mit einer Chipkarte mit aktivierter Bürgerkartenfunktion (zum Beispiel E-Card) sowie einem Kartenlesegerät durchführen. Aufgrund der recht umständlichen Handhabung dieses Verfahrens (Kartenlesegerät, aufwendige Aktivierung) wollte selbiges in der breiten Bevölkerung nie so recht Anklang finden. Deshalb wird nun alles anders, und im virtuellen Amt setzt man ab sofort auf die mobile Signatur mit Handy und TAN (Transaktionsnummer). Ähnlich wie beim Online-Banking werden dabei zum Abschluss eines virtuellen Amtsweges "Unterschrift-Codes" per SMS auf das Handy verschickt. Das neue Verfahren funktioniert mit allen Mobilfunknummern und kann online aktiviert werden (Infos und Anleitung unter www.buergerkarte.at ).

Schrittweiser Ausbau
Besagte Aktivierung der Handy-Signatur kann beispielsweise über das FinanzOnline-Portal ( www.finanzonline.at ) stattfinden. Der Service des Finanzministeriums ist das Vorzeigeprojekt im österreichischen E-Government und gefragt wie nie: Beinahe die Hälfte der jährlich etwa 3,3 Millionen Arbeitnehmerveranlagungen wird mittlerweile bereits online abgewickelt. Neben FinanzOnline sind bereits viele Verfahren auf HELP.gv.at, Applikationen der Sozialversicherungen und auch elektronische Zustelldienste (z. B. MeinBrief.at) mit der neuen Signaturmethode nutzbar. Und dabei soll es nicht bleiben. Reinhard Posch, Leiter der Plattform Digitales Österreich: "Ich bin zuversichtlich, dass in den nächsten Monaten die Verfahren, die aktuell mit Bürgerkarte funktionieren, auch mit dem Handy erreichbar sein werden."

Zwei Varianten
Und: Wer mit der Bürgerkarte auf der E-Card bislang gut gefahren ist, kann das auch weiterhin tun. Posch: "Die Karte birgt für den professionellen, häufigen Nutzer mit Sicherheit Vorteile und wird keinesfalls abgeschafft."

(E-MEDIA/Snitily)