Jugend in der Schuldenfalle: Hauptgefahr Handy

Unterschätzte Kosten für das Handy sind die Gefahr Nr. eins, dass junge Leute ihr persönliches Budget überziehen und in die Schuldenfalle tappen. Insgesamt werden die Schuldner jünger, geht aus dem Jahresbericht 2003 der Schuldenberatung des Vorarlberger Instituts für Sozialdienste (IfS) hervor.

1.838 Klienten (+18 Prozent) haben 2003 bei den Mitarbeitern der IfS-Schuldenberatung Hilfe und Unterstützung gesucht und gefunden. Der Anteil junger Menschen unter 25 betrug 13 Prozent bzw. 239 Hilfesuchende - um 79 mehr als im Jahr zuvor.

Für Peter Kopf, Geschäftsführer der IfS-Schuldenberatung, läuten da die Alarmglocken. Erklären kann sich Kopf diese Steigerung zum einen durch die gesunkene Hemmschwelle, auf Pump zu leben, sowie durch einen immer leichteren Zugang zu Geld, Waren und Dienstleistungen.

Als Budgetkiller Nr. eins bei Jugendlichen nennt Kopf das Handy. Autokauf auf Pump und die hohen Kosten fürs eigene Wohnen sind weitere Kostentreiber.

Um bei der Problemgruppe der 18 bis 25-jährigen gegenzusteuern, setzt das IfS auf ein umfassendes Schuldenpräventionsprojekt: "Schuldenfrei ins Leben".

Nicht nur Jugendliche gefährdet
Auch Erwachsene stürzen leicht in die Schuldenfalle: Arbeitslosigkeit, Krankheit oder Unfälle, Scheidungen und Trennungen, gekoppelt mit psychischen Probleme sind die häufigsten Auslöser für eine nicht mehr zu finanzierende Überschuldung.

Ein besonderes Merkmal war 2003 die deutlich gestiegene Anzahl der Privatkonkurse. Wurden 2002 noch 162 Anträge auf Eröffnung eines Privatkonkurses bei Gericht eingebracht, so waren es 2003 bereits 240 Anträge.
(apa, red)