Jetzt ist fix, wer bei One gehen muss: Gekündigte Mitarbeiter wurden informiert!

Der Mobilfunkbetreiber One wird die Kündigungsdauer von rund 170 Mitarbeitern von zwei auf rund fünf Monate verlängern. Das sieht der Sozialplan vor, der anlässlich der Kündigungen mit dem Betriebsrat vereinbart wurde. Die restlichen Gekündigten seien laut One Chef Jorgen Bang-Jensen anderweitig sozial abgesichert.

Zusätzlich soll es noch - wie berichtet - einen Härtefonds geben, der für besondere Fälle die Kündigungsfrist bis auf sechs Monate verlängern soll. Bestückt wird der Fonds durch einen teilweisen Gehaltsverzicht des Managements. "Das Top-Management verzichtet zwei Monate auf 50 Prozent des Gehaltes, der Rest ein Monat", so Bang-Jensen.

UMTS-Pläne drastisch zurückgefahren
In Zukunft will One weniger Projekte angehen, insbesondere bei der nächsten Mobilfunkgeneration UMTS und bei internen Vorhaben, die nun einige Jahre nach dem Marktstart nicht mehr notwendig seien. Die ursprünglichen UMTS-Pläne wurden drastisch zurückgefahren. Von den früher anvisierten 75.000 Kunden bis Jahresende 2004 sollen es nun gut 20.000 werden. Die EDV-Abwicklung soll künftig verstärkt über Partner stattfinden.

One setzt in Zukunft vermehrt auf Geschäftskunden
One will sich dafür intensiver den umsatzstarken Geschäftskunden und dem Bereich Datendienste widmen. Branchengerüchte, wonach One mit dem Mitarbeiterabbau die Bilanz für einen Verkauf verbessern möchte, wies Bang-Jensen mit einem Schmunzeln zurück. "Das hat es im Jahr 2002 auch geheißen, und wir sind immer noch da. Da ist nichts dran, wir verkaufen nicht", so der gebürtige Däne.

Künftiges Management steht fest
Fest steht nun auch das künftige One-Management: Bang-Jensen wird Leiter der Geschäftsleitung, Marketing-Chef wird Christian Riener (neu besetzt), für Vertrieb und Shopbetreuung zeichnet Christian Czech (zuvor hatte er auch den Marketing-Bereich über) verantwortlich, um die Finanzen kümmert sich - wie bisher - Christian Schrötter und Technik-Boss ist künftig Peter Pedirsin (neu besetzt).

Tarifschlacht für Kündigungen verantwortlich
Bang-Jensen betonte, dass für den Mitarbeiterabbau die Tarifschlacht und nicht - wie von Mitbewerbern behauptet - die hohen Zusammenschaltungsgebühren an tele.ring verantwortlich seien. "Zu viele Marktteilnehmer führen zu einem Preiskampf und der Preiskampf führt zu Mitarbeiterabbau", so der One-Chef.

tele.ring weist Vorwürfe zurück
tele.ring-Boss Michael Krammer hatte sich verärgert darüber gezeigt, dass die Mitbewerber den Personalabbau im Mobilfunksektor unter anderem auf die hohen Zusammenschaltungsgebühren, die an tele.ring zu zahlen seien, zurück führen. Dies und ein ungerechtfertigter Vorteil durch höhere Gebühren entspreche schlicht nicht den Tatsachen. Die Zusammenschaltungsentgelte muss ein Betreiber einem Mitbewerber zahlen, wenn er ein Telefonat in das Netz des Konkurrenten übergibt.

Zahl der Kündigungen auf 170 reduziert
Im Zuge der Umsetzung der neuen ONE Organisationsstruktur ist nun die Kündigung von etwa 170 Mitarbeitern statt der angekündigten maximal 225 Vollzeitstellen notwendig. Für die betroffenen Mitarbeiter wurden ein umfassender Sozialplan ausgearbeitet sowie ein Härtefonds eingerichtet.

Wie Mitte Mai angekündigt, überarbeitete ONE in den letzten Wochen die Organisationsstruktur vor dem Hintergrund der verschärften Wettbewerbssituation. Damit verbunden war die Meldung einer Personalreduktion um 225 Vollzeitstellen beim AMS. Diese Zahl berücksichtigt auch neue Karenzen, bereits vorher vereinbarte Beendigungen von Dienstverhältnissen und Mitarbeiter im Bereich IT-Operations, für die derzeit ein Outsourcing-Projekt evaluiert wird. Daher kann die Zahl der Kündigungen auf etwa 170 Mitarbeiter reduziert werden.
(APA/red)