Hutchison-Bilanz: In Österreich schon 10.000 - 20.000 UMTS-Kunden

Vertragsangebote mit Handysubventionierung haben sich bewährt, meinte der Chef des UMTS-Anbieters Hutchison ("3"), Berthold Thoma, vor Journalisten. Nachdem die Tochter des Hongkonger Mischkonzerns Hutchison Whampoa Ltd. zum Start im Mai 2003 gar kein Vertragsangebot hatte und dieses in einer "Nachjustierung" wenige Wochen später doch ins Angebot aufnahm, seien inzwischen 90 Prozent der Kunden mit einem Einjahresvertrag an "3" gebunden. Derzeit habe man zwischen 10.000 und 20.000 Kunden, so Thoma.

Gemessen am gesamten Mobilfunkverkehr von "3" entfällt ein "hoher einstelliger Betrag" auf Videotelefonie, der Rest sei Sprachtelefonie. Insbesondere junge Menschen zwischen 18 und 35 begeistern sich laut Thoma für UMTS, wobei der Großteil weniger das Geschäfts- sondern mehr das "Spaßangebot" nütze, wie Videos von Extremsportarten, Musik oder Kinotrailer.

UMTS für Gehörlose
Hutchison, in Österreich der einzige Anbieter von Videotelefonie, will mit UMTS künftig auch gezielt Gehörlose ansprechen. Für sie ist es dank Videotelefonie erstmals möglich, sich in ihrer "Muttersprache" - der Gebärdensprache - direkt telefonisch zu verständigen. Gemeinsam mit dem Institut Medienkunst hat "3" ein Online-Gebärdenlexikon entwickelt, das etwa 1.700 Gebärden als Videoclip enthalte. Die Abfragen von der Hutchison-Homepage seien kostenlos und ab Mitte November möglich. Laut der Gehörlosenorganisation WITAF gibt es in Österreich 12.000 bis 15.000 Gehörlose.

Neues Paket erhältlich
"3" präsentierte mit der Gehörloseninitiative auch das neue Tarifpaket "3Visual", das zwar keine Sprachtelefonie, aber dafür ein umfangreiches Videotelefonie- und Downloadpaket enthalte, verspricht Thoma. Das Angebot kostet 39 Euro und umfasst unter anderem 66 Minuten Videotelefonie.

Viertes Endgerät vorgestellt
Weiters stellte Thoma das inzwischen vierte UMTS-Endgerät vor, das Motorola A920 und A835. Der A835 mit Telefoniefunktion sei nahezu baugleich mit dem neuen Siemens U15 und verfüge neben der Videotelefoniemöglichkeit auch noch einen MP3-Player und zwei Digitalkameras sowie das geografische Ortungssystem GPS (Global Positioning System).

"Während herkömmliche Mobilfunkbetreiber darüber klagen, dass sie mangels Endgeräten mit UMTS nicht starten können, bringt 3 bereits die nächste Generation in den Handel", ätzt Thoma, dem unlängst Mobilkom Austria-Chef Boris Nemsic vorgeworfen hatte, mit dem günstigen "3"-Sprachtarif "die Sprachtelefonie zu ruinieren". (apa/red)

Weitere Informationen: