Handystrahlung schadet nicht: Experten analysieren einschlägige Studien neuerlich

Beachtet man die Grenzwerte, ist durch Handystrahlung bis heute keine Beeinträchtigung der Gesundheit nachweisbar, entwarnt der Wissenschaftliche Beirat Funk (WBF). Das Gremium, das mit Wissenschaftern aus den Bereichen Technik und Medizin besetzt ist, war im März von Infrastrukturminister Hubert Gorbach (F) eingerichtet worden und sollte als ersten Auftrag weltweit vorliegende und veröffentlichte Studien zum Thema Mobilfunk und Gesundheit kritisch durchleuchten.

"Bei der Beurteilung der Ergebnisse muss grundsätzlich zwischen 'Effekten' und 'schädlichen Effekten' unterschieden werden", erklärte Christian Wolf von der Klinischen Abteilung Arbeitsmedizin der Medizinuniversität Wien. Es sind sehr wohl Effekte festzustellen, in keiner Studie konnte dagegen ein schädlicher oder gar krank machender Effekt nachgewiesen werden. So fanden Wissenschafter beispielsweise Veränderungen des Elektroenzephalogramms (EEG) während des Handy-Telefonierens, diese wurden aber als nicht-schädlich eingestuft. Eine Beeinträchtigung von Merkfähigkeit, Gedächtnis und/oder Reaktionsfähigkeit wurde in keinem Fall festgestellt.

Auch bezüglich der Fragestellungen "Befindlichkeit" oder "Tumoren" wurden in keiner Untersuchung eindeutige Zusammenhänge mit Mobilfunk-Strahlen gefunden, sofern die geltenden Grenzwerte beachtet wurden, so Wolf. Der Mediziner räumte allerdings ein, dass es im Falle von Krebs lange Latenzzeiten gebe und man daher die vergleichsweise kurze Ära der Handytelefonie noch länger beobachten müsse.

UMTS rollt Problem neu auf
Forschungsstaatssekretär Eduard Mainoni (F) kündigte an, dass der WBF weiter arbeiten werde. Durch den Aufbau der UMTS-Netze sei das Thema Mobilfunk und Gesundheit wieder in den Mittelpunkt des Interesses gerückt, die Diskussionen würden teilweise kontrovers und emotionell geführt. Mit dem Beirat sei man angetreten, "sich den Sorgen und Bedenken der verunsicherten Bevölkerung zu stellen", sagte Mainoni. Außerdem werde sich das Gremium in Zukunft auch mit Themen wie etwa "Hochspannungsleitung und Gesundheit" befassen. (apa/red)