Handys im Urlaub: So wird Ihr Mobiltelefon nicht zur versteckten Kostenfalle

Bei Handytelefonaten im Urlaub können Konsumenten draufzahlen, wenn sie sich nicht rechtzeitig bei ihrem Anbieter über Tarife im Urlaubsland und Gebühren informieren, warnen die AK Konsumentenschützer. Denn Passivgebühren, Roaming-Aufschläge und Gastroamingpreise können die Handyrechnung ganz schön in die Höhe treiben. Wer sein Handy im Urlaub geschickt verwendet, kann Geld sparen.

Handynutzer sollten sich rechtzeitig über die Netzbetreiber vor Ort, anfallende Ge-sprächskosten und die Roamingaufschläge des eigenen Anbieters informieren. Wer nach Hause telefoniert, soll sich bereits zu Hause über das günstigste Netz des Urlaubslandes informieren. Gewöhnlich bucht sich nämlich das stärkste Netz am Standort ein, das nicht immer das billigste sein muss.

Vorsicht bei Passivgebühren
Bei einem Handyruf vom Ausland nach Hause wird der Tarif des ausländischen Netzbetreibers samt Roaming-Aufschlag berechnet. Achtung: Im Ausland gelten teilweise völlig andere Haupt- und Nebenzeiten. Aber auch Handynutzer zahlen, wenn sie aus Österreich im Urlaubsort angerufen werden. Verrechnet werden Gebühren für die Weiterleitung des Gespräches von Österreich in den Urlaubsort (Passivgebühr). Der Anrufer aus Österreich zahlt immer nur den österreichischen Tarif für Gespräche ins Mobilnetz. Der Anrufer muss nicht wissen, dass das Handy gerade im Ausland ist. A1, T-Mobile, One, Tele.Ring, Drei und Tele2mobil verrechnen im Privatkundentarif in den untersuchten Urlaubsländern Passivgebühren von 0,3634 bis 1,25 Euro - am teuersten sind sie bei Wertkartenhandys.

Gastroamingpreise können von Inlandspreisen abweichen
Wer im Ausland mit seinem Handy eine Festnetznummer im selben Land anruft, zahlt den Gastroamingpreis des ausländischen Netzbetreibers für Inlandsgespräche. Dieser Preis kann sich erheblich unterscheiden von den Inlandstarifen des Gastnetzbetreibers für eigene Kunden. Bei Gesprächen zwischen zwei in Österreich angemeldeten Handys im Ausland zahlt der Anrufer den Auslandstarif des ausländischen Netzbetreibers. Der Angerufene zahlt die Passivgebühren seines Betreibers für ankommende Gespräche.

Mobilbox besser ganz abschalten
Wer am Strand seine Mobilbox abhören will, zahlt meist genau so viel wie bei einer Gesprächsverbindung nach Österreich. Ist das Handy so programmiert, dass der Anruf auf die Mobilbox geht, wenn zB nicht abgehoben wird oder ein zweiter Anruf hereinkommt, fallen gleich doppelte Kosten an (fallweise Rufumleitung): Anrufe müssen erst ins Reiseland gesendet werden, um festzustellen, ob der Anruf angenommen wird. Wird der Anruf zur Mobilbox umgeleitet, so fällt beim Angerufenen die Passivgebühr und zusätzlich der Gastroamingtarif für die Rückleitung des fehlgeschlagenen Anrufes zur Mobilbox in Österreich an. Daher rät die AK, die Mobilbox ganz abzuschalten.