Handypanne kostet Siemens 152 Millionen:
Überarbeitung und Marketing waren teuer!

Das war ein teurer Ausrutscher: Die Softwarepanne bei der neuen 65er-Handyserie von Siemens hat den Konzern 152 Millionen Euro gekostet! Auch in Österreich verzögerte sich durch den Fehler, der ein extrem lautes Abschaltgeräusch am Handy erzeugt hatte, die Auslieferung. Im Vorjahr war noch ein Gewinn von 27 Mio. Euro in der Handysparte erzielt worden.

Die neue 65-Serie sei zwar gut aufgenommen worden, das habe aber nicht gereicht, um die Kosten der Überarbeitung der Software, der verzögerten Markteinführung und der zusätzlichen Marketingaufwändungen auszugleichen, sagte Siemens-Chef Heinrich von Pierer in München.

"Herber Rückschlag
Die Verluste in der Handysparte seien ein "herber Rückschlag" gewesen, bemerkte Siemens-Finanzvorstand Heinz-Joachim Neubürger. Die Softwarepanne habe nicht nur zu technischen Problemen, sondern auch zu Auswirkungen auf die Preisgestaltung am Markt geführt.

Pforit mit mobilen Netzen
Die Mobilfunksparte von Siemens hat im abgelaufenen Geschäftsjahr vor allem von der guten Entwicklung des Bereichs der mobilen Netze profitiert. Dieser Bereich steigerte den Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr von 4,3 auf knapp 5 Mio. Euro, das Ergebnis stieg von 116 auf 396 Mio. Euro. Die gesamte Mobilfunk-Sparte erzielte 2003/04 einen Umsatz von 11,0 (9,96) Mrd. Euro und ein Ergebnis von 347 (180) Mio. Euro.

Über 50 Millionen Handys
Siemens hat im abgelaufenen Geschäftsjahr insgesamt 51,1 Millionen Handys abgesetzt, nach 39,1 Millionen im Vorjahr. Aufgrund hohen Wettbewerbsdrucks verringerte sich jedoch der Durchschnittspreis pro Gerät.

Neuer Geschäftsbereich
Der Konzern hat mit 1. Oktober die bisherigen Bereiche IC Networks und IC Mobile zum neuen Bereich Communications zusammengeführt, der nun die Sektoren Festnetz, mobile Netze und Handys umfasst und mit rund 60.000 Mitarbeitern den mit Abstand größten Siemens-Bereich bildet. Für diesen neuen Geschäftsbereich würde aktuell geprüft, ob es auf Teilgebieten zu Kooperationen kommen könne, kündigte von Pierer an. Details dazu wollte er nicht nennen. (apa/red)