Handymasten-Studie: Handystrahlung in der Steiermark unter den Grenzwerten

"Macht messbar, was messbar ist und diskutiert darüber", erklärte der steirische LHStv. Leopold Schöggl (F) mit dem etwas abgewandelten Galileo-Zitat Donnerstagvormittag die Hintergründe der Erhebung "Hochfrequenzbelastung durch Handymasten". Nach drei Jahren Hochfrequenzmessungen in Bereichen von Schulen, Kindergärten, Krankenhäusern und Altersheimen in der Steiermark liegen laut dem Beauftrager erfreuliche Ergebnisse vor: Es existieren keine Überschreitungen der österreichischen Grenzwerte. Dass Handy-Strahlung ungefährlich sei, wollen dennoch die wenigsten Wissenschafter unterschreiben.

Für Österreich gelten die Grenzwerte der ÖNORM S 1120. Diese legt für Frequenzen bei 900 MHz 6 Watt pro Quadratmeter fest und für solche von mehr als 1.800 MHz zehn Watt pro Quadratmeter. "Das Ergebnis der Messungen in der Steiermark liegt weit unter allen bekannten dokumentierten Grenzwerten", so Schöggl. "Natürlich gibt es Magnetfelder, das wollen wir gar nicht verschweigen. Aber diese sind keinesfalls bedrohlich." Lediglich der Salzburger Vorsorgewert von einem Milliwatt pro Quadratmeter wäre durch Mobilfunkanlagen im Frequenzband 900 MHz einmal und bei 1.800 MHz drei Mal überschritten worden.

Messungen werden seit 2000 durchgeführt
Die Messungen werden seit dem 9. November 2000 in Bereichen von Schulen, Kindergärten, Krankenhäusern und Altersheimen durchgeführt. Die jetzt präsentierte Erhebung berücksichtigt die Daten bis Ende Dezember 2003. Der höchste Wert, der beim Frequenzband 900 MHz gemessen wurde, beträgt 1,25 Milliwatt pro Quadratmeter, bei 1800 MHz 3,52 Milliwatt pro Quadratmeter. Eine Mittelwertberechnung ergibt für das Frequenzband 900 MHz einen Wert von 0,203 Milliwatt pro Quadratmeter und für das Frequenzband 1.800 MHz 0,386 Milliwatt pro Quadratmeter.

Strahlenmessbus angeschafft
Ebenso wurden Breitbandmessungen im Frequenzbereich von 100 Kiloherz bis drei Gigaherz durchgeführt. "Damit erfasst man die elektromagnetische Strahlung von Mobilfunknetzen, Fernsehen, Rundfunk und den Funk der Einsatzorganisationen", so der Projektkoordinator Kurt Fink von der Fachabteilung 17C der Landesregierung. Auch diese Messungen lägen weit unter den Grenzwerten. Zudem wurde ein Strahlenmessbus angeschafft, der u.a. zur Messung der Gamma-, Beta- und Alphastrahlung eingesetzt wird. Insgesamt lagen die Kosten für die Anschaffung der Geräte bei rund 40.000 Euro, so Schöggl. (APA/red)