Handymasten-Steuer: Firmen sorgen sich jetzt um den Wirtschaftsstandort Österreich

Die österreichische Bevölkerung steht der niederösterreichischen Handymasten-Steuer Umfragen zufolge kritisch gegenüber, noch skeptischer sind allerdings die österreichischen Firmen. Die Unternehmen sorgen sich wegen der Handymasten-Steuer um den Wirtschaftsstandort Österreich und die Investitionssicherheit, geht aus einer Umfrage hervor, die das Linzer Marktforschungsinstitut "market" vom 7. bis 12. September unter 300 Mitarbeitern von Unternehmen mit mindestens zehn Mitarbeitern durchgeführt hat.

"Steuer nicht gerechtfertigt"
69 Prozent der österreichischen Unternehmen sehen die Steuer als nicht gerechtfertigt, zumal die Handyuser diese Steuer zahlen müssen. 88 Prozent der befragten Unternehmer befürchten, dass die Handymasten-Steuer nicht die letzte Steuer ist, die in den nächsten Monaten und Jahren eingeführt wird. 74 Prozent halten die Steuer für ungerecht, weil beim Aufstellen der Handymasten bereits Steuern bezahlt werden mussten und die Handymasten daher doppelt besteuert werden.

Sorge um Wirtschaftsstandort
58 Prozent sehen die Steuer als negativ für den Wirtschaftsstandort Österreich. Besonders groß ist diese Sorge bei größeren Unternehmen ab 100 Mitarbeiter und bei jenen Unternehmen, die durch den Export im internationalen Wettbewerb stehen. 57 Prozent der Befragten sehen die Investitionssicherheit in Österreich gefährdet, da im Nachhinein zusätzlich Steuern eingeführt werden. Die Hälfte der Unternehmen befürchtet rückläufigen privaten Konsum, auf Grund der durch die Steuer zu erwartenden Erhöhung der Handytarife, ein Drittel sorgt sich um Jobs bei den Mobilfunkbetreibern und deren Zulieferern.

"Reine Geldbeschaffungsaktion"
Wie die Mehrheit der Bevölkerung glauben auch die Unternehmer, dass es nur einen Grund für die neue Steuer gebe, nämlich die Geldbeschaffung. 67 Prozent glauben dass die Steuer zum Stopfen der Budgetlöcher diene, nur 26 Prozent sind der Meinung, dass die Zahl der Handymasten der Grund dafür ist. Wenig Verständnis hat man laut Umfrage in Österreichs Unternehmen auch dafür, dass landeseigene Sendemasten der Nökom von der Steuer ausgenommen sind, 58 Prozent sehen die Kritik an diesen Ausnahmen gerechtfertigt und den Gleichheitsgrundsatz verletzt.

Kein Verständnis für Motive der NÖ Regierung
Die Forderung der niederösterreichische Politiker nach einer gemeinsamen Infrastrukturgesellschaft für Mobilfunkbetreiber ist für 55 Prozent der Befragten nicht verständlich, den Veto-Verzicht der Bundesregierung sehen 71 Prozent als negativ.

99 Prozent der österreichischen Unternehmen ist die Handymasten-Steuer generell laut Umfrage ein Begriff, 93 Prozent haben nicht nur davon gehört, sondern kennen auch die Details zu diesem umstrittenen Thema. (apa/red)