Handyhersteller Tel.Me. will künftig in Österreich produzieren

Der einzige österreichische Handyhersteller Tel.Me. Telecom & Media Products GmbH (Wien) will ab 2004 nach einem Umsatzausfall von 15 Mio. Euro im ersten Halbjahr 2003 durch Lieferverzögerungen des estnischen Fertigers Elcoteq (Talinn) seine Produktion nach Österreich verlegen und hat dafür eine "Handy-Allianz" mit dem österreichischen Leiterplattenhersteller AT&S und dem IT-Hersteller Kapsch geschlossen.

2003 sollen zunächst 30.000 Handys von Kapsch in Österreich produziert werden, ab 2004 will Tel.Me. mit geplanten 100.000 bis 120.000 Stück alle Geräte in Österreich produzieren lassen, hieß es am Mittwoch bei einer Pressekonferenz. Eine Kapitalverflechtung mit den Partnerunternehmen sei nicht geplant.

Auf Grund des eklatanten Umsatzausfalls durch "verspätete Massenfertigungen" habe Tel.Me seine Umsatzprognose für 2003 von ursprünglich "mindestens 20 Mio. Euro" auf 9 Mio. Euro reduziert, berichtete Tel.Me.-Vorstandsvorsitzender Manfred Jahn.

Heuer will Tel.Me. weltweit 50.000 Handys absetzen, 2002 waren es rund 20.000 Stück. 2004 soll die Zahl dann auf 100.000 bis 120.000 steigen. 80 Prozent der Handys werden derzeit exportiert - u.a. nach England, Deutschland, Dubai, China, Hongkong, Australien und Indien. Mittelfristig soll die Exportquote auf 85 bis 90 Prozent steigen, so Jahn. In Österreich liefert Tel.Me an die Mobilkom und One, demnächst soll noch ein dritter Netzbetreiber dazukommen. Mit einem davon will Tel.Me. künftig eine strategische Allianz schließen.

Einstieg in das UMTS-Geschäft
Mit Ende 2004 will der Hersteller mit zwei Modellen auch ins UMTS-Geschäft einsteigen. UMTS werde deshalb erfolgreich sein, weil für das Versenden von hochauflösenden Fotos mit 3 bis 4 Mio. Pixel über Fotohandys künftig höhere Geschwindigkeiten notwendig würden, die nur mit UMTS dargestellt werden könnten, meint Jahn. Tel.Me. konzentriert sich bei Handys ausschließlich auf den Multimediabereich (Video, Audio, Internet). (apa/red)