Handyabsatz: 560 Millionen Stück für '04 prognostiziert

Der weltweite Absatz von Mobiltelefonen ist 2003 nach einer Untersuchung des Marktforschungsinstiuts Gartner auf mehr als 510 Millionen Stück geklettert und hat damit die Erwartungen übertroffen. Für das laufende Jahr sei ein weiterer Anstieg auf 560 Millionen Einheiten möglich, teilte Gartner Dataquest mit.

Als Ursache für das gute Abschneiden der Branche nannten die Marktforscher in voll entwickelten Märkten den Ersatz älterer Geräte durch neue Mobiltelefone mit Digital-Kamera und Farbdisplay. In Wachstumsmärkten wie China, Russland oder Indien hätten zudem günstige Modelle und die aggressive Anwerbung von Neukunden den Absatz beflügelt.

Nokia führt Hersteller-Ranking an
Unangefochtener Marktführer ist der finnische Anbieter Nokia, der auf einen Marktanteil von fast 40 Prozent kommt. Auf Rang zwei rangiert der US-Konzern Motorola, gefolgt von Samsung aus Südkorea. Siemens Mobile rangiert auf dem vierten Platz, war aber im Schlussquartal mit 15,2 Millionen verkauften Handys nahe an Samsung herangekommen.

"Wir sehen kein Nachlassen in der Nachfrage", sagte Gartner-Analyst Ben Wood. Zwar werde das Auftaktquartal 2004 saisonal bedingt nicht so stark ausfallen wie das starke Weihnachtsquartal, die Hersteller hätten aber nach wie vor Probleme, den Bedarf zu decken. Für das abgelaufene Jahr stehen zwar bisher noch keine endgültigen Zahlen fest, das Absatzwachstum dürfte aber in der Größenordnung von 20 Prozent gelegen haben. "Es ist ein außergewöhnlich starker Markt", sagte Wood. Der Absatz sei weitaus höher ausgefallen als von den meisten Produzenten selbst prognostiziert.

Die meisten Hersteller hatten 460 Millionen Einheiten für 2003 veranschlagt. Hintergrund dafür ist laut Gartner, dass bei einem kleineren Gesamtmarkt die Anteile der großen Anbieter rechnerisch höher ausfallen. Die Produzenten beziehen sich zudem nur auf die an den Handel verkauften Einheiten, während Gartner und andere Marktforscher die Endkunden-Nachfrage abschätzen.

(apa/red)