Handy kombiniert WLan mit GSM: Neue Technologie drängt auf den Telefonmarkt

Das erste Handy, das GSM mit WLan kombiniert, ist in den USA auf den Markt gekommen. Das Motorola CN 620 ermöglicht die Datenübertragung und Telefonate auch via Internet. Das Problem, dass WLan-Modelle die Verbindung beendet haben, wenn sich der Nutzer aus dem Datenbereich entfernt hat, gibt es laut Motorola nicht mehr. Die neue Einwahl ins GSM-Netz funktioniere jetzt ohne Unterbrechung. Das neue Gerät ist ein weiteres Beispiel für die Veränderungen in der Telekommunikations-Industrie: Telefon-Unternehmen bewegen sich weg vom Status des klassischen Netzwerk-Betreibers und hin zum Equipment-Provider. Motorola-Konkurrent NEC wird demnächst ein ähnliches Produkt präsentieren.

Netzbetreiber sehen in der Verbreitung dieser neuen Technologie eine Gefahr, weil sich Umsatzeinbußen ergeben werden. So ausgestattete Geräte können auch die Tür für einen komplett neuen Markt aufstoßen nämlich für Voice-over-Internet-Protocol (VoIP). Diese Variante könnte das GSM-Netz künftig überall dort ersetzen, wo ein starkes WLAN-Signal vorhanden ist. Mit zunehmender Verbreitung der WLAN-Spots wird dieser Trend weiter zunehmen. Der nächste Schritt in diese Richtung bedeutet die WiMAX-Technologie, die ähnlich WLAN gelagert ist, mit nur einer weitaus größeren Reichweite.

Das Motorola sendet auf den GSM-Frequenzen 850, 900, 1.800, 1.900 und hat GPRS Class 10. Die W-LAN Standards sind 802.11 a,b und g. Zusätzlich besitzt das Handy Push-to-Talk-Technologie, einen E-Mail-Client und ein OLED-Display. Motorola beziffert den aktuellen Preis zwischen 400 und 500 Dollar. Wann das Handy in Europa erhältlich sein wird, ist bis dato nicht bekannt. (pte/red)