Handy-TV-Wettbewerb wird spannender:
Mobilkom wieder um Rennen um Lizenz

Die kürzlich aus dem Bewerb um die österreichische Handy-TV-Lizenz ausgeschiedene Telekom Austria-Tochter Mobilkom ist wieder im Rennen. Sie unterzeichnete einen Vertrag als Programmaggregator mit dem Verlegerkonsortium Mobile TV-Infrastruktur GmbH, wie deren Geschäftsführer Tillmann Fuchs mitteilte. Die Mobile TV war bis jetzt ohne Mobilfunker aufgetreten. "Diese Schwäche ist nun bereinigt", meinte Fuchs, der in dem nunmehrigen Vertrag "möglicherweise die entscheidende Wende" sieht.

Während die Mobilkom 40 Prozent Marktanteil halte, kämen die Mobilfunker One und 3, die beim Konkurrenzkonsortium T-Systems Media&Broadcast GmbH an Bord sind, lediglich auf 25 Prozent. Damit sei eine wesentliche Forderung der Behörde bezüglich der erforderlichen Marktmacht, um das Paket dem Endkunden tatsächlich zu vertreiben, erfüllt, meinte Fuchs. Auch der Roll-Out zur Fußball-Europameisterschaft, ein weiteres Kriterium der KommAustria sei gewährleistet.

Nach dem Business-Modell der Mobile TV sollen Kunden um die fünf Euro im Monat für das Basispaket bezahlen, so Fuchs. Programmaggregatoren schnüren die Programmpakete und vertreiben sie an die Endkunden.

Unternehmensverbindung das Problem
Die Mobilkom hatte sich vergangenen November aus dem Bieterkonsortium der ORF-Sendetechniktochter ORS verabschiedet. Bei der anschließenden gemeinsamen Bewerbung mit der Schwester Telekom Austria für die Lizenz wurde die Mobilkom von der KommAustria noch vor dem ersten Hearing gerade wegen der Unternehmensverbindung ausgeschieden. Laut KommAustria darf einem "mit dem Multiplex-Betreiber verbundenem Unternehmen kein Einfluss auf die Programmbelegung zukommen."

Die Mobile TV-Infrastruktur GmbH besteht neben dem "Neuling" Mobilkom aus den Medienhäusern Moser Holding (Tiroler Tageszeitung), Styria Medien AG (Kleine Zeitung, Die Presse, etc.), dem Vorarlberger Medienhaus (Vorarlberger Nachrichten) und der Oschmann-Gruppe (unter anderem Radio Arabella). Weitere kleine Anteile halten Medienanwalt Michael Krüger sowie Fuchs selbst. Als Programmagregator war bis jetzt die "Little Hollywood GmbH" dabei, aber kein Mobilfunker.

Die Konkurrenz
Konkurrent T-Systems Media&Broadcast GmbH (eine vormalige Tochter der Deutschen Telekom, kürzlich an die französische Telediffusion de France verkauft) betreibt den Großteil der deutschen Rundfunksendernetze. Als Programmagregatoren sind One und 3 mit im Bund. (apa/red)