Handy-Telefonate im Urlaub bleiben teuer:
Tarife sollten vor der Reise geprüft werden

"Telefonieren im Urlaub wird erst nach dem Sommer billiger", sagt AK Konsumentenschützerin Daniela Zimmer. Der Grund: lange Umsetzungsfristen für die niedrigeren EU-Roamingtarife. Eine AK Erhebung bei den Handyanbietern für fünf beliebte Urlaubsländer zeigt: Die Roaminggebühren bleiben teuer - KonsumentInnen zahlen bei Gesprächen vom Ausland nach Hause (0,49 bis 2,50 Euro) oder wenn sie angerufen werden (0,29 bis 1,25 Euro) nach wie vor teuer drauf.

"Wer günstig Telefonieren möchte, soll sich zu Hause über die Tarife im Urlaubsland informieren", rät Zimmer. Die AK hat im Juni die Tarife von A1-Mobilkom, T-Mobile, One, Tele.Ring, Drei, Tele2 und Yesss für Griechenland, Italien, Spanien, Türkei und Kroatien erhoben. Für Kroatien und Türkei gelten die EU-Roaming-Höchstgrenzen nicht, da sie keine EU Mitglieder sind.

EU-Roaming erst ab Ende August gültig
Die billigeren EU-Roaming-Entgelte dürfen im Ausland für Telefonate nach Hause höchstens 49 Cent netto je Minute (rund 59 Cent brutto) ausmachen und 24 Cent netto (rund 29 Cent brutto) für angenommene Gespräche. Der Haken: Die Anbieter müssen erst bis spätestens Ende Juli ihre Kunden informieren. Wer den Tarif aktiv beantragt, hat ihn spätestens innerhalb von vier Wochen, also erst Ende August. Ansonsten werden KonsumentInnen, ausgenommen solche mit Spezialtarifen, frühestens Ende September automatisch umgestellt. "Konsumenten sollten sich daher wie gewohnt vor der Abreise über die Roamingkosten im Urlaubsland informieren", sagt Zimmer, "denn die Roamingtarife sind bis auf wenige Ausnahmen hoch."

Bis zu 210 Prozent Differenz zur EU-Vorgabe
Darüber hinaus gibt es aber enorme Unterschiede zwischen den momentanen Roamingentgelten und den künftigen EU-Höchstwerten. Von drei bis 210 Prozent liegen die günstigsten Aktiv- und Passiventgelte für Italien, Griechenland und Spanien derzeit über den künftigen EU-Höchstpreisen, wobei die Unterschiede bei den Wertkartenhandys am größten sind.

Spezialtarife mit Vorsicht zu genießen
Wer schon früh seinen Roamingverbrauch einschätzen kann, für den gibt es Sommerspezialtarife bei A1, T-Mobile und One, bei denen Guthaben vorausgekauft werden kann. Achtung: Nach einer gewissen Zeit können nicht verbrauchte Minuten verfallen. (red)