Handy-Ortung führte Retter zu Touristen: Ortung vie Roaming rettet Menschenleben

Dank ihrer eingeschalteten Handys sind mehrere Dutzend Touristen aus Großbritannien und Hongkong im Süden Sri Lankas aus den Trümmern nach der Flutkatastrophe gerettet worden. Insgesamt 36 Briten, vier von ihnen schwer verletzt, seien aus den Überresten des Badeortes Hikkaduwa geborgen worden, weil einer von ihnen ein funktionierendes Mobiltelefon bei sich hatte, sagte der mit der Rettung befasste Beamte Chris Dharmakirti.

Auch 35 Investmentbanker der Firma Morgan Stanley aus Hongkong seien auf einer Anhöhe entdeckt und in Sicherheit gebracht worden. Sie hätten ihre Mobiltelefone nicht einmal benutzt, sondern nur eingeschaltet gehabt. Andere Gerettete hätten ihren Standort nicht gewusst. Dieser sei aber durch die Auswertung von technischen Daten festgestellt worden.

Lokalisierung mittels Roaming
Den Angaben zufolge schlossen sich zu der Rettungsaktion mehrere private Mobilfunkanbieter zusammen, um ausländische Handys mit internationaler Roaming-Funktion zu lokalisieren. Dies ist möglich, weil sich eingeschaltete Handys automatisch an- und abmelden, wenn sie von einer Funkzelle in die nächste wechseln. Zum Zeitpunkt der Flutkatastrophe waren demnach 10.252 ausländische Handys auf Sri Lanka in Betrieb.

Auskunft beim Call-Center
Die Mobilfunkanbieter hätten allen Roaming-Handys eine SMS geschickt, woraufhin sich 2321 Handy-Besitzer in einem Call-Center gemeldet hätten. Diese Gesprächsdaten seien dann genutzt worden, um die jeweilige aktuelle Funkzelle der Telefone ausfindig zu machen. Angehörige von Touristen könnten sich bei dem Call-Center ebenfalls melden, sagte Dharmakirti. Dort könnten sie erfahren, ob bestimmte Handybesitzer ihre Telefone noch genutzt oder sich bei dem Center gemeldet hätten. (apa)