Handy-Boom: Zahl der Mobilfunkkunden explodiert
Die Zahl der Mobilfunkkunden wächst ungebremst weiter. Bis 2007 werden weltweit 1,39 Mrd. GSM-Handykunden erwartet, Ende 2003 waren es noch 941,3 Millionen. Dies geht aus einer Studie der EMC World Cellular Database hervor. Im französischen Cannes hat mittlerweile zum 18. Mal die weltgrößte Handymesse "3GSM World Congress" ihre Pforten geöffnet.
Die Zahl der weltweiten Handykunden ist seit Ende 1997 - damals gab es weltweit erst 71,1 Mio. GSM-Handykunden - explodiert. Als eine der größten Wachstumsregionen gilt Asien. Die asiatisch-pazifische Region stellte laut EMC Ende 2003 mit 381,5 Mio. Kunden zum ersten Mal die meisten GSM-Handytelefonierer weltweit und verdrängte damit Westeuropa auf Platz zwei, wo es Ende 2003 355,2 Mio. Handykunden gab.
Weit abgeschlagen folgen dahinter Osteuropa mit 97,1 Mio. Kunden, Afrika mit 51,1 Mio. Kunden und der mittlere Osten mit 23,8 Mio. Kunden. Die USA und Kanada liegen mit 20,6 Mio. GSM-Handykunden abgeschlagen auf dem vorletzten Platz vor Südamerika (11,9 Mio. Kunden), auch weil in den USA der vor allem in Europa etablierte GSM- Handystandard nicht so gebräuchlich ist. In den USA kommt vor allem die CDMA-Handytechnologie zum Einsatz.
UMTS ist Hauptthema in Cannes
Die Zahl der Handyaussteller auf dem 3GSM World Congress ist mit 529 leicht zurückgegangen. Im Vorjahr haben 26.000 Interessierte aus 154 Ländern die Messe besucht, damals waren noch 576 Aussteller aus 35 Ländern in fünf Hallen auf 27.000 Quadratmetern vertreten gewesen und hatten dort 86 neu Produkte vorgestellt.
Das Hauptinteresse der Mobilfunkbranche gilt heuer in Cannes einmal mehr der dritten Mobilfunkgeneration UMTS, zumal die ersten Betreiber trotz des bisherigen Mangels an funktionellen UMTS-Handys bereits am Markt sind. Auf der Messe werde all jede UMTS-Geräte vorgestellt, die noch heuer auf den Markt kommen sollen.
7 Millionen Handys in Österreich
In Österreich teilen sich vier Netzbetreiber und ein Wiederverkäufer (Tele2) den GSM-Mobilfunkmarkt. Platzhirsch ist die Mobilkom Austria mit 44 Prozent Marktanteil, gefolgt von T-Mobile (29), One (19) und tele.ring (8). Laut jüngsten Zahlen besitzt jeder österreichische Haushalt statistisch betrachtet 2,6 Handys, insgesamt sind in Österreich knapp 7 Mio. Handys im Umlauf.
Der österreichische Mobilfunkmarkt gilt mit einer Durchdringungsrate von 90 Prozent als gesättigt, trotzdem gebe es für die heimischen Netzbetreiber noch ein "erhebliches Wachstumspotenzial", so die Marktforscher von Arthur D. Little (ADL) in einer Handystudie. Wachsen werde der Markt durch den Umstieg von Wertkartenhandys auf Vertragsbindungen, erwartet ADL-Telekomexperte Karim Taga.
Derzeit hätten in Österreich 54 Prozent der Mobilfunknutzer einen Anschluss mit Vertragsbindung, was ein internationaler Spitzenwert sei. Besonders große Zuwächse bei Vertragskunden hatte demnach tele.ring, was aber nichts an der "unangefochtenen Marktführerschaft" der Mobilkom Austria ändere, berichtet Taga. Der 1-Cent-Tarif von tele.ring habe aber nicht nur die Mobilfunkmitbewerber, sondern auch das Festnetz Kunden und Umsätze gekostet.
(apa/red)