Handy-Allianz: Luftfahrtbündnis als großes Vorbild

Nach dem Vorbild der Luftfahrtindustrie beginnen nun auch die europäischen Mobilfunkbetreiber, Allianzen zu schmieden. Als Gegenpol zum weltgrößten Mobilfunkbetreiber Vodafone, der u.a. mit der österreichischen Mobilkom kooperiert, und zum Bündnis um T-Mobile, Telecom Italia Mobile (TIM) und Telefonica haben sich nun weitere neun europäische Mobilfunkbetreiber - darunter One - zu einer Allianz zusammen-geschlossen. "Unser Vorbild ist das Luftfahrtbündnis Star Alliance", sagte One-Geschäftsführer Jorgen Bang-Jensen.

Die Star Alliance sei 1997 von fünf Mitgliedern gegründet worden und habe nun 17 Mitglieder. Dementsprechend wolle auch das neue Mobilfunkbündnis, dem neben One die norwegische Telenor, die italienische Wind, die schweizer Sunrise, die spanische Amena, die ungarische Pannon GSM und die in Deutschland, Irland und Großbritannien tätige 02 angehören, noch weitere Mitglieder aufnehmen, so Bang-Jensen, der keine genauen Zahlen oder Länder nennen wollte.

Ein Betreiber pro Land
Allerdings soll nur ein Betreiber pro Land aufgenommen werden, Pläne für die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens oder gegenseitige gesellschaftsrechtliche Beteiligungen gebe es derzeit keine. Dass es auch in der Mobilfunkbranche - ebenso wie in der Luftfahrt - in den kommenden Jahren zu stärkeren Konzentrationstendenzen und Fusionen kommen wird, glaubt auch Bang-Jensen. Der Zeithorizont dafür sei allerdings noch offen.

Der Zweck der neuen Allianz, für die in Kürze ein Markennamen präsentiert werden soll, sei, das Leben der auf Urlaubs- oder Geschäftsreise befindlichen Handykunden nach dem Motto "Feel home away from home" einfacher zu machen, so der One-Chef. Außerdem seien "rasch Kosteneinsparungen" für One zu erwarten.

Länderübergreifende Angebote
Das Ziel sei es, schnell und flexibel neue Produkte für den Kunden auf den Markt zu bringen, meinte One-Finanzvorstand Christian Schrötter. Dazu zählten u.a. länderübergreifende Angebote für international tätige Unternehmen - etwa VPNs (Virtual Privat Networks), GPRS-Roaming mit allen Allianzpartnern, die Erkennung des Anrufers am Display auch im Ausland sowie die Möglichkeit des Aufladens eines Wertkartenhandys im Ausland. Die Zusammenarbeit der neun Mobilfunkbetreiber umfasse auch Handys und Kleincomputern (PDAs) sowie eine gemeinsame Datenplattform mit Informationen über Handy-Lagerbestände. (apa/red)