GSM 900 und GSM 1800 kommen: Vergabe von weiteren Handyfrequenzen gestartet

Die Telekom Control Kommission (TKK) wird im Auftrag des Infrastrukturministeriums im Oktober oder November 2004 weitere Mobilfunkfrequenzen versteigern. Laut der vom Ministerium im Vorfeld der Vergabe durchgeführten Interessentensuche haben alle bestehenden Mobilfunkbetreiber ihr Interesse an zusätzlichen Frequenzen zur Kapazitätserweiterung angemeldet. Die Mindestgebote für die vier zu vergebenden Frequenzpakete betragen in Summe 894.000 Euro.

Konkret wurden vier Handy-Frequenzpakete zwischen 2,0 und 3,2 MHz in den Bereichen GSM-900 und GSM-1800 zur Vergabe ausgeschrieben. Interessierte Mobilfunkbetreiber können nun bis 16. September, 12 Uhr, ihre Anträge einbringen, danach beginnt das zweistufige Vergabeverfahren. In einem ersten Schritt werde die TKK die eingebrachten Anträge "in Hinblick auf das Vorliegen der wirtschaftlichen und technischen Voraussetzungen" prüfen, hieß es in einer Pressemitteilung.

2. Stufe beginnt Ende September
Voraussichtlich am 27. September wird die TKK darüber entscheiden, wer zur Versteigerung zugelassen wird. Der Antrag der interessierten Mobilfunker muss laut Ausschreibungsunterlagen u.a. einen Businessplan und eine Bankgarantie in Höhe von 1 bis 1,6 Mio. Euro je Frequenzpaket umfassen. Weiters müssen genaue Angaben über die Rechts- und Finanzsituation, die Eigentümerstruktur der Anbieters sowie die technischen Fähigkeiten zur Erfüllung der Versorgungspflicht bzw. Qualität des Dienstes gemacht werden.

Mindestgebot: 251.000 Euro
In der zweiten Stufe erfolgt dann die Versteigerung aller Frequenzpakete - in Form eines "offenen, aufsteigenden simultanen Mehrrundenverfahrens". Das Mindestgebot für die beiden Frequenzpakete in der Bandbreite von 2 x 3,2 MHz beträgt je 251.000 Euro, für das Paket von 2 x 3,0 MHz 235.000, für das Paket von 2 x 2,0 Mhz 157.000 Euro. Die Versteigerungsregeln werden voraussichtlich im August 2004 von der TKK veröffentlicht. Bis Ende 2004 sollen die Vergabe abgeschlossen und die Frequenzen zugeteilt sein.

Regulierungsbehörde erwartet großes Interesse
Der Telekom-Geschäftsführer der Rundfunk- und Telekomregulierungsbehörde RTR, Georg Serentschy, erwartet früheren Aussagen zufolge "großes Interesse" für die Frequenzen in der Branche, zumal nun laut neuem Telekomgesetz das Mindestgebot für die Lizenzen relativ niedrig angesetzt werden müsse, so Serentschy. Daher sei auch mit längeren Auktionsrunden zu rechnen.

Für Unternehmen, die sich an der Ausschreibung beteiligen und die noch über keine Frequenzzuteilungen im GSM-Bereich verfügen, sind laut TKK Versorgungspflichten vorgesehen. (apa/red)