Grazer SMS-Fahndung ohne großen Erfolg: Pilotprojekt brachte nicht erhofften Nutzen

Die SMS-Fahndung, vor etwas mehr als einem Jahr aus den Reihen der Exekutive als kommunikationstechnische Innovation gefeiert, hat bei ihrem Test in Graz doch nicht den erhofften Nutzen gebracht. Wie der Direktor der Sicherheitsdirektion Steiermark, Josef Klamminger, erklärte, sei das Modell zu teuer und werde nur noch eingeschränkt zum Einsatz kommen.

Klamminger bestätigte nun offiziell, was sich mit der Zusammenlegung von Polizei und Gendarmerie und den Wechsel der verantwortlichen Akteure schon abgezeichnet hatte: Die seit Ende 2004 in Graz getestete so genannte SMS-Fahndung ist mehr oder minder entschlafen bzw. läuft nur noch auf Sparflamme.

"Sehr kostenintensiv"
Ziel war es, via SMS Wirtschaftstreibende sowie nicht im Dienst befindliche Kolleginnen und Kollegen von aktuellen Ereignissen und Fahndungen in Kenntnis zu setzen. Die Kooperationspartner wurden u. a. über Trickbetrügereien und das Auftauchen von Falschgeld informiert. "Wenn das SMS aber eintraf, war der Angriff in der Regel vorbei", erklärte der Sicherheitsdirektor. Außerdem sei das ganze sehr kostenintensiv gewesen. Es müsse deswegen restriktiver gehandelt werden.

Keine bundesweite Anwendung?
Bestrebungen, aus dem Grazer Pilotprojekt ein bundesweites Modell zu machen, blieben auf der Strecke. Eine Arbeitsgruppe des Bundeskriminalamtes (BKA) hat zwar das Wissen und die Erfahrung der Beteiligten gebündelt und will bei Interesse das Erarbeitete anderen Dienststellen bereitstellen, aufgezwungen werde die SMS-Fahndung aber niemandem, wie der Sprecher des BKA, Gerald Hesztera, erklärte: "Wir haben uns das Modell in Deutschland angesehen: Dort hat es nicht geklappt, warum sollte es das also bei uns". (APA/red)