Früher als geplant: Telekom Austria unterzeichnete Kaufvertrag für Mobiltel!

Die Telekom Austria (TA) und ihre Mobilfunktochter Mobilkom Austria übernehmen den bulgarischen Handynetzbetreiber Mobiltel früher als ursprünglich geplant. Heute, Mittwoch, hat die TA-Gruppe einen Aktienkaufvertrag mit den Eigentümern der Mobiltel für eine 100-Prozent-Übernahme unterzeichnet. Damit sei die im Dezember 2004 erworbene Kaufoption frühzeitig ausgeübt worden, teilte die TA ad-hoc mit. Der Abschluss der Transaktion werde im Juli 2005 erwartet. Der Kaufpreis wurde zuletzt mit bis zu 1,6 Mrd. Euro beziffert.

Mobiltel gehört einem Konsortium von österreichischen und internationalen Finanzinvestoren. 60 Prozent stehen in Besitz von österreichischen Aktionären (40 Prozent davon gehören dem Geschäftsmann Martin Schlaff, je 10 Prozent dem Industriellen Josef Taus und dem Unternehmensberater Herbert Cordt), die restlichen 40 Prozent halten sieben Private-Equity-Gesellschaften um ABN Amro Capital, Citigroup Investments und CVP.

Der "Unternehmenswert" (Enterprise Value) der Mobiltel von bis zu 1,6 Mrd. Euro bleibe unverändert und umfasse mehrere Komponenten, darunter eine im 4. Quartal 2005 fällige Zahlung von bis zu 100 Mio. Euro - abhängig von der Erreichung bestimmter operativer und finanzieller Kriterien von Mobiltel im 3. Quartal 2005, hieß es heute. Dieser Betrag werde vom bei Abschluss der Transaktion fälligen Barkaufpreis abgezogen.

Verschuldung der Mobiltel wird übernommen
Eine weitere Komponente sei eine weitere, später fällige Zahlung von 182 Mio. Euro. Im Zuge der Beschleunigung der Transaktion sei die vormals variable Komponente von bis zu 150 Mio. Euro um 32 Mio. Euro erhöht und die Frist für die Erreichung bestimmter operativer und finanzieller Kriterien von Mobiltel auf den 30. April 2005 vorverlegt worden. Nach Erfüllung der Bedingungen sei nun diese Zahlung im 4. Quartal 2005 fällig. Auch dieser Betrag werde vom bei Abschluss der Transaktion fälligen Barkaufpreis abgezogen, so die TA.

Der Unternehmenswert von bis zu 1,6 Mrd. Euro umfasse außerdem den Barkaufpreis für 100 Prozent des Grundkapitals von Mobiltel. Der Preis für die Kauf-Option von 80 Mio. Euro, der im 1. Quartal 2005 von der Telekom Austria gezahlt wurde, werde völlig auf den Kaufpreis angerechnet. Die TA werde weiters die Nettoverschuldung der Mobiltel zum Zeitpunkt des Abschlusses der Transaktion übernehmen.

Der Unternehmenswert von 1,6 Mrd. Euro entspreche dem 5,2-fachen des Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA-Multiple) der Mobiltel mit Stand Ende 2004. Dies sei im Vergleich zu ähnlichen Transaktionen "günstig", beteuerte die TA heute. (apa)