Farce um tele.ring: Mastensteuer könnte zum Stolperstein für den Verkauf werden

Die Luft ist vollends raus. Vor wenigen Wochen noch scharten sich die potenziellen Käufer wie die Maden um den Speck. 15 Interessenten buhlten Anfang Juni um den zum Verkauf stehenden Handynetzbetreiber tele.ring. Darunter klingende Namen wie die holländische KPN, die spanische Telefónica und die Schweizer Swisscom. Geblieben ist davon herzlich wenig.

Nachdem letzte Woche noch Austro-Konkurrent One kalte Füße bekam und seinen Rückzug aus dem Bieterkreis bekannt gab, ist jetzt nur noch ein Kaufkandidat im Rennen: die europäische Fondsgesellschaft Permira. Damit scheint der Zuschlag auf den ersten Blick fix - wenn nicht die leidige Mastensteuer im Raum stehen würde.

Poker um den Preis
Zur Erinnerung: Mitte Juni beschloss der niederösterreichische Landtag eine Steuer auf jeden Handymast in Höhe von 21.000 Euro. Seitdem wird diskutiert, taktiert und intrigiert. Der Wert von tele.ring ist damit schlagartig um hundert Millionen Euro gefallen, sind sich Insider sicher. John Stanton, Chef des bisherigen tele.ring-Eigentümers Western Wireless, will für seine Österreich-Tochter zumindest 1,3 Milliarden Euro. Permira will dagegen nur 1,2 Milliarden zahlen.

Platzt der Deal?
Doch Oberboss Stanton hat bereits signalisiert, dass er nicht mehr lange diskutieren will. Wenn in den nächsten Wochen keine Entscheidung fällt, könnte er den tele.ring-Deal platzen lassen. Den Selektionsprozess am Markt würde dann die besagte Mastensteuer beschleunigen. Nach derzeitigem Stand droht den sechs Betreibern nämlich insgesamt ein jährlicher Mehraufwand von rund 500 Millionen Euro. Und das können sich wohl kaum alle leisten.

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