Erst im Herbst: Mobile Rufnummernmitnahme verzögert sich

Die Mitnahme der Handynummer bei einem Betreiberwechsel verzögert sich. Ursprünglich war die Einführung der mobilen Rufnummernportabilität für Mai 2004 geplant, jetzt scheint eine Realisierung vor Herbst unwahrscheinlich. Derzeit laufe ein Verfahren vor der Telekom Control Kommission (TKK), mit einer Umsetzung sei nicht vor Ende September 2004 zu rechnen, sagte Telekomregulator Georg Serentschy zur APA.

Die Mitnahme der Handynummer, die von der EU übrigens bereits für Mitte 2003 vorgeschrieben war, war in den vergangenen Monaten ein Zankapfel der Branche. Zwar hat das Verkehrs- und Infrastrukturministerium eine entsprechende Verordnung bereits erlassen, die Mobilfunkbetreiber sind sich allerdings noch über Umsetzungsdetails uneinig. Die mobile Rufnummernportabilität wird vor allem von kleineren Handynetzbetreibern favorisiert, die sich dadurch einen Kundenzuwachs erhoffen.

Das Verfahren liegt nun bei der Telekom Control Kommission (TKK), die derzeit an einer so genannten "vorläufigen Anordnung" arbeitet. Diese sei bis Anfang Mai zu erwarten und müsse dann laut Vorgaben mindestens einen Monat öffentlich national und international konsultiert werden, erläuterte Serentschy. Mit einer Festsetzung der Details sei daher Ende Mai zu erwarten. Die Betreiber bräuchten dann noch laut Eigenangaben etwa vier Monate für die Umsetzung, demnach sei eine Umsetzung in der Praxis erst ab Ende September zu erwarten, so Serentschy.

Ein Streitpunkt zwischen den Betreibern ist etwa die Art und Weise der verpflichtenden Netzansage, über die der Kunde informiert werden soll, in welches Netz er gerade telefoniert. Noch nicht genau geklärt ist auch, wie die Ab- und Anmeldung für eine Rufnummernportierung funktionieren soll. Die Umsetzung der mobilen Rufnummernmitnahme sei technisch-organisatorisch sehr komplex, weil eine einheitliche Branchenlösung für Mobilfunk- und Festnetzbetreiber erarbeitet werden müsse, stellte Serentschy fest. (apa/red)