Ende für "Geiz ist geil"? Billigpreise sind out, Qualität und Flexibilität dafür in

Eine aggressive Preispolitik oder das Etablieren einer Billiglinie rangieren für österreichische Unternehmen nicht unter den fünf Erfolgsfaktoren Österreichs, die "Geiz-ist-geil"-Strategie wird von 84 Prozent der Manager abgelehnt. Dies geht aus einer Umfrage unter 200 österreichischen Managern hervor, die vom Marktforscher Millward Brown im Auftrag der Mobilkom Austria durchgeführt wurde. Als Schlüssel für Wachstum sehen die Manager vielmehr Qualität, Flexibilität und Kundenorientierung. Für die Telekombranche sehen die Befragten eine rosige Zukunft.

Wenn Unternehmen ihren wirtschaftlichen Erfolg rein auf den Preis aufbauen, bringen sie sich in eine "gefährliche Situation", sagte auch Studienautor und Millward Brown Deutschland-Geschäftsführer Manfred Tautscher bei der Präsentation der Studie, bei der im Herbst 2004 Manager aus den fünf Branchen Handel/Konsumgüter, Finanzdienste, Telekom, Dienstleistungen/Tourismus und Industrie in telefonischen Interviews befragt wurden. Diese Strategie gehe auf Kosten der Qualität und der Mitarbeiter. Reduziere sich ein Unternehmen rein auf den Preis, sei es einfacher austauschbar. Biete ein anderes Unternehmen dann noch einen billigeren Preis an, sei der Kunde nicht loyal.

Billigpreise kein Erfolgskriterium
Billigpreise seien "kein Erfolgskriterium für das Wirtschaftswachstum", der in Österreich einzigartige Preiskampf im Mobilfunk werde der Branche mittel- und langfristig schaden, pflichtete Mobilkom-Generaldirektor Boris Nemsic mit einem Seitenhieb auf die aggressive Preispolitik von Mitbewerbern wie tele.ring und Hutchison ("3") bei. Der Preis sei leicht kopierbar, Qualität und Innovation jedoch nicht, so Nemsic, der die Mobilkom als Qualitätsführer sieht.

Optimisten in der Minderheit
Für das Jahr 2005 orten 32 Prozent aller Manager keine Wachstumschancen, vor allem Industrie und Dienstleistungsbranche sehen das kommende Jahr negativ. 18 Prozent blicken hingegen optimistisch in die Zukunft. Bis 2007 geben laut Umfrage hingegen nur noch 20 Prozent pessimistische Prognosen ab, währen sich die Zahl der Optimisten mit 18 Prozent unverändert darstellt.

Telekombranche wächst
Allein in der Informations- und Telekombranche sehen 74 Prozent der Manager bereits ab 2005 steigende Wachstumschancen, keiner der Befragten aus dieser Branche äußerte sich pessimistisch. Diesen Trend führt Nemsic auf die junge, dynamische Struktur der Telekombranche zurück: "Entweder man hat Erfolg oder man wird verkauft". Daher müsse man optimistisch sein. Aus der Industrie schätzen vergleichsweise nur 38 Prozent der Vorstände die Zukunft ihrer Branche ab 2005 als positiv ein, bei den Dienstleistungschefs sind es 35 Prozent, im Finanzbereich 32 Prozent und im Handel nur 29 Prozent. (apa/red)