Ehrgeiziges Ziel: Nokia will weltweiten Marktanteil von 40 Prozent erreichen

Der weltgrößte Handyhersteller Nokia strebt einen Marktanteil von 40 Prozent an. Derzeit hält der finnische Konzern bei 28,9 Prozent. "Der Markt für mobile Endgeräte wächst gesund und wird weiter wachsen", erklärte Nokia-Chef Jorma Ollila in Helsinki.

In Europa werde das Handy noch mehr als schon jetzt die Festnetztelefonie ersetzen. Gleichzeitig werde der Markt in Asien, besonders in Indien, erheblich wachsen. Die große Nachfrage nach Fotohandys zeige, dass sich das Mobiltelefon immer mehr zu einer Multimedialösung entwickle. Der Fokus werde in Zukunft in den industrialisierten Ländern auf dem Datengeschäft liegen, meinte Ollila. Er begründete dies mit der besseren Abgrenzung eines Handynetzbetreibers von seinen Mitbewerbern als dies im Bereich Sprache möglich wäre.

"Unser Ziel ist es, Produkte mit einfacher Handhabung und innovativem Design auf den Markt zu bringen", gab Ollila die Stoßrichtung vor. Nokia werde im ganzen Produktspektrum in allen Preisklassen vertreten sein. Man habe jedenfalls das richtige Angebot, um bei den Marktanteilen wieder zuzulegen. Derzeit bietet das Unternehmen zwei Handys der dritten Mobilfunkgeneration UMTS an. Einen genauen Einblick in die UMTS-Zukunft wollte er auf Nachfrage nicht geben.

Keine Probleme hat Ollila mit dem Trend hin zum "Operator branding", sprich der optischen Anpassung des Handys sowie der Menüführung an die Vorgabe des Netzbetreibers. In Zukunft will Ollila noch enger mit den Mobilfunknetzbetreibern "in einer Win-win-Situation" zusammenarbeiten. Jüngstes Beispiel sei die Kooperation mit dem italienischen Anbieter Telecom Italia.

Marktführer musste Einbußen hinnehmen
Zuletzt hatte der erfolgsverwöhnte Konzern Marktverluste hinnehmen müssen. Wie das Marktforschungsunternehmen Gartner vor kurzem für das erste Quartal 2004 berichtete, sank die Weltmarktführerschaft gegenüber dem vierten Quartal 2030 von 34,6 auf 28,9 Prozent. Verfolger Motorola legte hingegen von 14,7 auf 16,4 Prozent zu, es folgen Samsung, Siemens und Sony Ericsson, so Gartner.

Gegenüber dem Vorjahresquartal legte der weltweite Handyverkauf markenübergreifend um 34 Prozent zu. Weltweit sollen 2004 laut Nokia und Gartner mehr als 600 Millionen Handys verkauft werden.

Neue Handys vorgestellt
Der finnische Handy-Weltmarktführer Nokia hat fünf neue Mobiltelefone in Helsinki vorgestellt, unter anderem ein Klapphandy, was bis dato für Nokia unüblich war. Im Bereich UMTS soll der bisherige Produktrückstand gegenüber den Mitbewerbern mit dem nach Eigenangaben weltweit kleinsten UMTS-Gerät wieder gut gemacht werden.

Den Rückgang bei den Marktanteilen will der Marktführer relativiert sehen. Schließlich sei man in den vergangenen Jahren zweistellig gewachsen und mittlerweile habe man auf die geringeren Verkäufe reagiert, betonte Nokia-Vizechef Matti Alahuhta. Gleichzeitig widersprach er den Vorwürfen von Handynetzbetreibern, wonach UMTS nur deswegen Startprobleme habe, weil die Geräteproduzenten nicht rechtzeitig liefern könnten.

Zu dem schleppenden Verkauf des Spiele-Handys "N-Gage" meinte Nokia, dass man zwar hinter den Plänen liege, aber man trotzdem "große Volumina" verkauft habe, so Alahuta.
(APA/red)