Drei Angebote für tele.ring abgegeben: KPN, One und Investoren noch im Rennen

Mit etwas Verzögerung liegen nun drei Angebote für den zum Verkauf stehenden Handynetzbetreiber tele.ring vor. Ursprünglich war die Angebotsfrist für tele.ring am vergangenen Freitag abgelaufen, durch den Beschluss der Handymasten-Steuer in Niederösterreich und die dadurch veränderten Unternehmenswert war die Frist dann aber nach hinten erstreckt worden. Unter den Interessenten soll auch der holländische Telekombetreiber KPN sein.

Als Fixbieter galten zuletzt neben KPN auch der drittgrößte österreichische Mobilfunkbetreiber One mit seinem Haupteigentümer E.ON und die Investmentfonds Apax und Permira mit einem gemeinsamen Angebot. Laut einem Bericht des "WirtschaftsBlatt" sollen beide über einer Milliarde Euro geboten haben.

Handymasten-Steure hat Investoren beunruhigt
Die über Nacht beschlossene Einführung der Handymasten-Steuer habe vor allem internationale Investoren stark verunsichert, die eine Reduktion der Angebote nach unten geprüft hätten, hieß es aus Branchenkreisen. Der Preisabschlag durch die Handymasten-Steuer könnte sich im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich bewegen. Der Wert von tele.ring wurde zuletzt auf 1 bis 1,5 Mrd. Euro geschätzt.

Abgabe kommt ab 2006
Die niederösterreichische Handymasten-Steuer soll ab 2006 eingehoben werden und könnte noch am Einspruch der Bundesregierung, des Verfassungsgerichtshofs oder des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) scheitern. Sollte die Steuer auf ganz Österreich ausgeweitet werden, wären die Handynetzbetreiber laut Branchenangaben mit Mehrkosten von rund 380 Mio. Euro pro Jahr konfrontiert.

Die Hintergründe
Hintergrund des raschen Verkaufs von tele.ring ist, dass die US-Konzernmutter Western Wireless seinerseits vor Kurzem für sechs Mrd. Dollar (4,7 Mrd. Euro) an den amerikanischen Konkurrenten Alltel verkauft wurde. Die Übernahme soll im Laufe des Sommers abgeschlossen werden, Western Wireless soll davor tele.ring abstoßen. (apa/red)