Defizitäre Handy-Sparte: Siemens-Chef fällt die Entscheidung am 27. Jänner

Siemens-Chef Heinrich von Pierer hat einschneidende Veränderungen im defizitären Handy-Geschäft des Konzerns angekündigt. Bis zur Hauptversammlung am 27. Jänner werde er versuchen, ein Konzept zur Lösung der Probleme vorzulegen. "Ändern, schließen, verkaufen oder einen Partner für eine Zusammenarbeit finden" beschrieb von Pierer in Peking die Optionen.

Er gab keine Details und lehnte auch jeden Kommentar zu Spekulationen ab, dass Siemens seine Handy-Sparte eventuell an den größten chinesischen Hersteller Ningbo Bird verkaufen werde.

Siemens kooperiert in China seit Juni mit dem Unternehmen Ningbo Bird, das jetzt die Handys des viertgrößten Herstellers der Welt über seine 30.000 Läden in China verkauft. In dem hart umkämpften Markt in China, das mehr als 300 Millionen Handy-Nutzer hat, hält Siemens nur schwer mit der Konkurrenz mit. Auch die Vertriebszusammenarbeit mit Ningbo Bird kommt erst langsam voran.

China: Erwartungen übertroffen
Im China-Geschäft hat der Siemens-Konzern im vergangenen Jahr indes seine eigenen Erwartungen "beträchtlich übertroffen". Seit Beginn seiner Wachstumsinitiative in China im Mai vergangenen Jahres seien Marktanteile gewonnen und die Ertragslage deutlich verbessert worden, berichtete von Pierer. "Unser Ziel ist es, das Verkaufsvolumen mittelfristig zu verdoppeln und schneller als der Markt zu wachsen." Das Yuan-Volumen neuer Aufträge sei um 34 Prozent und der Absatz um 28 Prozent gestiegen. In Euro berechnet waren es 15 Prozent beziehungsweise 20 Prozent Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr. (apa/red)