Das Milliarden-Finish: Noch sind vier Bewerber im Rennen um den Netzbetreiber

Michael Krammer ist ein gefragter Mann. Der tele.ring-Boss, der aus einem fast chancenlosen Nachzügler in weniger als zwei Jahren den am schnellsten wachsenden Netzbetreiber des Landes formte, präsentiert derzeit mit Vorliebe seine Erfolgszahlen. Plus 43 Prozent Kundenwachstum, plus 47 Prozent Umsatzwachstum und keinerlei Bankschulden. Dazu kommen Prognosen für das Jahr 2005, die den Vorjahresrekord noch übertreffen könnten. Kein Zweifel: Michael Krammer hat die Braut geschmückt. Und jetzt soll sie möglichst gewinnbringend an den Mann gebracht werden.

Denn wie NEWS berichtete, soll tele.ring in den nächsten Wochen verkauft werden. Bis Ende Juni will der neue Eigentümer, der US-Konzern Alltel, seine erfolgreiche Europa-Tochter versilbern. Nach zählen Verkaufsverhandlungen kristallisieren sich jetzt vier verbliebene Bewerber heraus, deren Engagement einen Rekorderlös bringen könnte. Wie Brancheninsider berichten, soll das Höchstbot bereits bei deutlich über einer Milliarde Euro liegen.

Finanzinvestoren stehen Schlange
Die größten Chancen auf den Zuschlag haben dabei die Finanzinvestoren Apax, Permira und Novator. tele.ring-Boss Krammer flog letzte Woche persönlich nach London, um den drei Fondsriesen sein erfolgreiches Unternehmen zu präsentieren - mit dem Ergebnis, dass der Preis noch einmal nachgebessert wurde.

KPN als vierter Kandidat
Doch die drei Investorengruppen haben das Rennen noch nicht gemacht. Für nächste Woche haben sich hochrangige Vertreter des holländischen Telekomriesen KPN bei tele.ring in Wien angekündigt. Damit könnte im letzten Moment doch noch ein strategischer Investor zuschlagen. Zuletzt hatten auch die Swisscom und die spanische Telefónica ihr Interesse an tele.ring bekundet. Branchenexperten zufolge könnte ihnen der Preis für tele.ring aber zu hoch werden. "Die Chancen der KPN würde ich dagegen mit rund 20 Prozent beziffern", so ein Insider zu NEWS.

Fusion mit ONE
Mit dem geplanten Verkauf von tele.ring ist der Startschuss für die Konsolidierung des heiß umkämpften österreichischen Handymarktes gefallen. So sollen parallel zu den Verhandlungen um den Kauf von tele.ring bereits Gespräche mit den ONE-Shareholdern aufgenommen worden sein. Erklärtes Ziel: tele.ring soll nach dem Verkauf mit ONE fusionieren und zum zweitgrößten heimischen Betreiber mit 2,5 Millionen Kunden und 30 Prozent Marktanteil aufsteigen.

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