Das kostet Kommunikation: Die Firmen- Angebote der Handy-Netzbetreiber

Wer in seiner Firma für die Telekom-Agenden zuständig ist, kann diesen Sommer entspannt genießen. Denn spannend wird es erst wieder ab Oktober, wenn der gesetzlich vorgeschriebene Betreiberwechsel inklusive Mitnahme der Handynummer möglich sein wird. T-Mobile-Chef Georg Pölzl etwa "rechnet mit deutlich höheren Wechselbewegungen als in Deutschland" - denn das Premium-Werkzeug für das mobile Büro ist und bleibt das Handy. Und die liebsten Kunden der Netzbetreiber sind die Geschäftskunden, die im Schnitt weit mehr als 100 Euro im Monat überweisen.

Mit dem Firmenhandy sind die Mitarbeiter überall erreichbar, und mit den aus dem Festnetz bekannten Funktionen wie Konferenz-Calls, Rufweiterleitungen und Kurzwahl hat es dem Festnetz in vielen Unternehmen bereits den Rang abgelaufen.

VPN-Lösungen der Handy-Netzbetreiber, wo Firmenhandys zusammengeschaltet werden, sind De-facto-Standard. Gespräche innerhalb der Firma werden heute praktisch kostenlos geführt. Generell gilt wie auch bei jeder anderen Technik-Investition: Wer mehr kauft, verhandelt besser. Alle Betreiber bieten ihren Kunden individuelle Rabatte, die sich nach der Anzahl der SIM-Karten und dem durchschnittlichen Umsatz richten. Da die Minutenpreise für Sprachtelefonie auch im Geschäftskundensegment weiter nach unten gehen werden, konzentrieren sich die Betreiber voll darauf, ihre Datendienste für das mobile Büro zu vermarkten.

So sind auch die ersten konkreten UMTS-Angebote für potente Businesskunden gemacht: die mit den neuen Datenkarten für das Notebook in Breitband-Geschwindigkeit ortsunabhängigen Internetzugang genießen. Wenn die UMTS-Versorgung gerade nicht gegeben ist, wird auf das langsamere GPRS umgeschaltet.

Kostenfalle Roaming
Wo die Preise wohl nicht so bald fallen werden, ist das Ausland. Wessen Mitarbeiter auf Auslandsreisen sind, kann ein Lied von der Roaming-Falle singen. T-Mobile-Kunden zahlen für die Minute aus Deutschland noch immer satte 1,20 Euro (Profi-Tarif), selbst wenn über die T-Mobile-Mutter Deutsche Telekom telefoniert wird. Auch bei der Mobilkom wird es mit Partner Vodafone (A1 Business Classic) mit knapp 1 Euro nicht wirklich billiger. Bei entsprechendem Telefonieaufkommen zahlt es sich wirklich aus, auf die länderübergreifenden Tarif-Verbünde zurückzugreifen.

Die Betreiber bieten mittlerweile auch SIM-Karten an, die sich automatisch in die bevorzugten Netze einwählen. Doch auch hier könnte sich zumindest im nahen Ausland etwas "bewegen". Der von Siemens-General Albert Hochleitner vor wenigen Wochen lancierten Idee, grenzüberschreitende Wirtschaftsregionen wie etwa Wien/Bratislava künftig als Lokalzone zu betrachten, kann zumindest One-Chef Jorgen Bang-Jensen, ein gebürtiger Däne, schon jetzt etwas abgewinnen: "Bei uns funktioniert das schon sehr gut zwischen Malmö und der dänischen Grenzregion."

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