Chipset verursacht Probleme beim iPhone:
Kunden beschweren sich über Verbindung

3G-Verbindungsprobleme machen iPhone-Nutzern zu schaffen. Davon berichten in den USA inzwischen auch Tageszeitungen wie die San Francisco Chronicle. In den Niederlanden nahm sogar eine T-Mobile-Vertreterin im iPhone-Blog des Unternehmens zu den von Kunden gemeldeten Problemen Stellung. Nicht netzseitig, sondern beim Apple-Gerät vermutet der Mobilfunkanbieter den Grund für die Schwierigkeiten der Nutzer. Auch Richard Windsor, Analyst bei Nomura, ortet ein iPhone-Problem, berichtet das Branchenportal Cnet. Er ist der Ansicht, dass ein nicht ausgereiftes Chipset, wohl von Infineon, für die iPhone-3G-Probleme verantwortlich ist.

Die 3G-Abdeckung sei nicht so gut wie beworben, gibt T-Mobile Niederlande Kundenbeschwerden wieder. Oft würde angegeben, dass das Gerät an Orten keinen 3G-Empfang habe, wo dieser eigentlich möglich sein sollte. "Das scheint ein häufig vorkommendes Problem zu sein, übrigens auch in anderen Ländern", meint die Unternehmensvertreterin unter Verweis auf Beschwerden in Apples Support-Foren. Teils würden Kunden melden, dass der Empfang mit anderen 3G-Geräten sehr wohl funktioniert. Die Netzabdeckung von T-Mobile sei so gut wie die der Konkurrenz, das Problem könne also nicht beim Mobilfunkbetreiber liegen. "Wir vermuten daher, dass es ein Hard- oder Softwareproblem vom iPhone selbst ist", so die Unternehmensvertreterin im Blog.

Déjà-vu bei 3G-Handys
An ein Problem des Apple-Handys selbst glaubt auch der Nomura-Analyst Windsor. Probleme mit Gesprächsabbrüchen, Serviceunterbrechungen und plötzlichen Wechseln zu langsameren Netzwerken würden an jene erinnern, die beim Start der ersten 3G-Handys in Europa vor fünf Jahren auftraten. "Wir glauben, dass diese Fehler typisch für ein unreifes Chipset und den Funk-Protokoll-Stapel sind", meint Windsor. Zulieferer des 3G-Chipsets für das iPhone sei so gut wie sicher Infineon und damit ein Anbieter, dessen Lösung nicht praxisbewährt sei. Es könnte allerdings sein, dass das Problem auf bestimmte Produktionschargen beschränkt ist, so der Analyst. Falls wirklich ein Fehler im Chipset liegt, könnte das erhebliche Schwierigkeiten für Apple bedeuten. Ein Firmware-Update wäre dann vermutlich nicht in der Lage, Abhilfe zu schaffen, so Windsor.

Keine Apple-Stellungnahme
Apple verwies auf die Mobilfunk-Betreiber als Ansprechpartner bei Verbindungsproblemen. Eine Stellungnahme zu den angeblich verantwortlichen Hardware-Problemen gab es nicht. (pte/red)