Chef-Wechsel bei One: Ex-tele.ring-Boss Krammer folgt Bang-Jensen an Spitze nach

Nach der Übernahme von One durch die France Telecom und den Finanzinvestor Mid Europa Partners ist der Chefwechsel beim drittgrößten österreichischen Mobilfunkanbieter endgültig fix. Wie das Management und die neuen Eigentümer in einer Mitarbeiterversammlung mitteilten, wird Joergen Bang-Jensen (51) nach zehn Jahren an der Spitze von One mit dem Abschluss des Deals seinen Posten zurücklegen.

Sein Nachfolger wird der frühere tele.ring-Chef und kurzzeitige Vorstandsvorsitzende des deutschen Mobilfunkkonzerns ePlus, Michael Krammer (46). Das bestätigte Bang-Jensen nach der Mitarbeiterinformation.

Bang-Jensen: "Gute Lösung"
One-Geschäftsführer Joergen Bang-Jensen hat den Verkauf seines Unternehmens an die France Telecom und den Finanzinvestor Mid Europa Partners als "gute Lösung" begrüßt. One, die laut den Eigentümern in Zukunft gleich lautend wie die internationale Mobilfunkmarke von France Telecom, Orange, heißen soll, werde im neuen Konzernverbund "viel mehr Entwicklungsmöglichkeiten" haben, sagte Bang-Jensen in seinem ersten öffentlichen Interview seit dem Verkauf. Die Übergabe seines Amtes wird nach Abschluss der Übernahme voraussichtlich ab 1. Oktober erfolgen, erklärte er.

Synergien zwischen One und Orange erwartet
Die Übernahme sei letztendlich ein natürlicher Schritt, zumal es in Westeuropa kaum noch einen Mobilfunker ohne internationale Teilhaber oder Kooperationspartner gebe. Synergien zwischen One und Orange erwartet Bang-Jensen vor allem im künftig billigeren Handy-Einkauf sowie in den Bereichen Technik, Dienstleistungen und Produktentwicklung. Der Kaufpreis von 1,4 Mrd. Euro für das Gesamtunternehmen sei angesichts dessen "fair und für einen strategischen Investor genau angemessen" gewesen.

"Viel mehr Entwicklungsmöglichkeiten"
Einen kolportierten möglichen weiteren Mitarbeiter-Abbau bei One wollte der scheidende Unternehmenschef nicht kommentieren. Über die zukünftige Unternehmensstrategie würden die neuen Gesellschafter entscheiden, betonte Bang-Jensen. Unterm Strich ergäben sich auch für die Beschäftigten jetzt internationale Karrierechancen. Und für das Unternehmen selbst ergäben sich "viel mehr Entwicklungsmöglichkeiten". Bisher habe mit E.ON ein Energiekonzern das Sagen gehabt. Die drei Telekomunternehmen unter den bisherigen One-Eigentümern - Orange, Telenor und Tele Danmark - hätten nicht entscheiden können, weil sie nicht die Mehrheit hatten. Diese Unsicherheit sei mit dem Verkauf jetzt endgültig beseitigt. Er betrachte Orange jetzt als langfristigen Investor, so Bang-Jensen. (apa/red)